Jörg Krebs im Römer: His Master‘ s Voice

Ganz als „His Master’s Voice“ führte sich am 20. März der Frankfurter Stadtverordnete Jörg Krebs (NPD), Stellvertreter des Holocaust-Leugners Wöll und sein Sprecher, auf. Krebs hatte im Dezember eine rassistische Anfrage zu den Zuständen in Frankfurter Schulen gestellt, die im Ausschuß für Integration und Bildung der Stadtverordnetenversammlung beantwortet werden sollte.

Im Verlauf einer Debatte hierzu äußerte Krebs unter anderem: es gebe ja angeblich eine „sogenannte“ Benachteiligung von Roma und Sinti, seiner Meinung nach würden aber aus Gründen der „sogenannten“ deutschen Geschichte, die Roma und Sinti bevorzugt behandelt werden. Man solle ihm sagen, wo sie benachteiligt würden.

Das ist natürlich O-Ton Wöll, der in seiner Wetterauer Holocaust-Leugnung das Vernichtungslager Auschwitz als „Stätte des sogenannten nationalsozialistischen Terrors“ bezeichnet hatte. Krebs hat also offenbar denselben Rechts-Schulungs-Kurs (vielleicht bei Herrn Rechtsanwalt Mahler?) besucht, in dem solche Finessen gelehrt wurden. Die „Kunst“ besteht darin, sich nicht als „Nationalsozialisten“ sondern als „Nationalen Sozialisten“ zu bezeichnen oder aber den Holocaust dadurch zu leugnen, daß man ihn als „sogenannten“ bezeichnet. Es gibt im Internet ganze Websites, die sich nur mit „Sprachregelungen“ dieser Art befassen. Vor diesem Hintergrund ist anzunehmen, daß Wöll und Krebs abgesprochen, sehr gezielt und bewußt Formulierungen der beschriebenen Art in die Welt setzen: sie testen auf diese Weise, wie die Reaktionen ausfallen, beschäftigen uns damit und versuchen, Stück für Stück die Grenzen ihrer Formulierungsmöglichkeiten auszuweiten. Jetzt sind sie bereits so weit, daß sie für jeden ersichtlich den Holocaust leugnen. Werden sie darauf direkt angesprochen, erklären sie grinsend: „ob es den Holocaust gegeben hat, dazu sage ich nichts, sonst mache ich mich ja strafbar…“, wie es vor einigen Tagen in der Hessenschau zu sehen war. Wir sind deshalb sehr gespannt, ob sich im Zug der Ermittlungen gegen Wöll herausstellt, daß diesen Machenschaften auch noch die Legalität bescheinigt wird.

Wir fordern die Strafverfolgungsbehörden auf: Machen Sie Schluß mit diesem widerlichen Spiel!
Man sollte sich mal für einen kurzen Augenblick in die Haut eines Menschen versetzen, dessen Angehörige während der Zeit des Faschismus ermordet wurden, wenn solche Sätze straflos öffentlich geäußert werden dürfen!

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