Unser Beitrag zum aktuellen Zentral-Abitur: „Nazis in der Polizeiführung? Eine Frage der Wahrscheinlichkeitsrechnung …“

Im Grunde ist es eine Frage der Statistik: wie wahrscheinlich ist es, daß in der Personalabteilung der Hessischen Polizeiführung ein Nazi-Netzwerk existiert?

Nachdem inzwischen weitere Details im Skandal um Nazis im polizeilichen Personenschutz für Michel Friedman veröffentlicht wurden, kann die folgende Statistik-Aufgabe vielleicht ins Hessische Zentralabitur für Mathematik-AbiturientInnen (Grundkurs) übernommen werden:

Wenn gilt

(a) es gibt nicht mehr, sondern eher weniger Nazis unter den 19000 Angehörigen der Hessischen Polizei als im Durchschnitt der Bevölkerung – das liegt unter anderem am hervorragenden staatsbürgerkundlichen Unterricht der PolzistInnen; und
(b) für Michel Friedmann wurden im Schichtdienst 4 Personenschützer eingesetzt

wie wahrscheinlich ist es dann, daß

1. drei der vier Personenschützer Nazis waren, die sich auch noch gegenseitig als solche kannten?
2. Und wie wahrscheinlich folglich im Umkehrschluß, daß in der Personalabteilung der hessischen Polizeiführung mit dieser Art Postenbesetzung gezielt Politik gemacht wird?

Unsere Zusatzfragen für den fachübergreifenden Mathematik / Politik-Unterricht:

1. Wie verändert sich der statistische Wahrscheinlichkeitswert der Frage 2, wenn Sie erfahren, daß einer der aufgeflogenen Nazis aus dem Personenschutz anschließend in der Staatsschutzabteilung des LKA eingesetzt wurde, wo er mit der Fahndung nach untergetauchten NS-Tätern beschäftigt gewesen sein soll?

2. Welche Rückwirkung auf die oben unter (a) genannte einschränkende Bedingung des Staatsbürgerkundeunterrichts der Hessischen Polizei hat für Sie die Infomation, daß der enttarnte Nazi aus dem Personenschutz nach seiner Beschäftigung im Staatsschutz des LKA dann an einer Polizeischule unterrichtet hat?“

Sachdienliche Hinweise schicken Sie bitte an den Hessischen Innenminister, Herrn Volker Bouffier, Wiesbaden!

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