![]()
Montagsdemo, 2. April 2007,
Hauptwache Frankfurt:
zwei Herrenmenschen wollen auch was sagen
.
Man kann die „Frankfurter Montagsdemo“ toll finden oder sich über sie ärgern. Man kann sich darüber wundern, daß es sie noch immer gibt oder sie schlicht ignorieren. Man kann sie vielleicht sogar für eine Art soziales Kunstprojekt halten, das in Konkurrenz zu John Cage’s Halberstädter Orgelkonzert (geplante Dauer: 639 Jahre) treten möchte – Orgelkonzerte gibt es ja auch gegenüber, in der Katharinenkirche.
Jedenfalls: es gibt sie, die Frankfurter Montagsdemo, und Nazis haben dort erfreulicherweise keinen leichten Stand.
Das bekamen sie denn auch zu spüren, als sie sich die (kunstformtypische?) Errungenschaft des „Offenen Mikrofons“ der Frankfurter Montagsdemo zunutze machen wollten, um auch mal irgendwie auf sich aufmerksam machen zu können. Das gelang ihnen nur sekundenweise, dann flogen sie raus – nicht ohne vorher gequengelt zu haben, sie hätten doch auch ein Recht auf ihre Meinung …
Was jemand meint, das steht in der Tat jeder und jedem frei. Aber niemand kann erwarten, dies sei auch schon ein Argument dafür, daß andere sich diese „Meinung“ deshalb auch anhören oder sie gar ernstnehmen müßten. In einer öffentlichen Diskussion zu welchem Thema auch immer haben national-sozialistische, antisemitische, völkische, militaristische, rassistische oder sexistische Ansichten nichts zu suchen – zu offensichtlich, ein für alle Mal abschreckend ist, was dabei herauskommt, wenn man ihnen den Raum und die Zeit läßt, ihre menschenverachtenden Ideen aus einer individuellen Meinung zur gesellschaftlichen Praxis werden zu lassen. Dann ist übrigens auch ganz schnell Schluß mit der vorher jammernd eingeforderten Meinungsfreiheit.
Solidarische Grüße an die KollegInnen von der Montagsdemo –
und Nazis: Geht woanders spielen!
