Der kroatische Nationalist und Verehrer des faschistischen Ustascha-Chefs von 1941 – 1945, Ante Pavelic, der Sänger Marko Perkovic „Thompson„, tritt am kommenden 21. April in der Frankfurter Ballsporthalle zu einem Konzert auf. Ein Frankfurter Konzert Perkovics im Lauf seiner Welttournee 2005 soll 13.000 Zuschauer angezogen haben und das größte der ganzen Tournee gewesen sein. In verschiedenen Internetforen wird bereits heftig über die Veranstaltung diskutiert.
Die Anti-Nazi-Koordination schließt sich der Forderung nach einem Verbot dieses Konzertes an. Für Freitag, 20. April, 17 Uhr lädt die DGB-Jugend zu einer Aktionsberatung in den Jugendclub des DGB-Hauses ein.
In mindestens einem seiner Lieder outet sich „Thompson“ als nationalistischer Antisemit in der üblen Tradition des Ustascha-Klerofaschismus. Im Song „Der Fluch des Königs Zvonimir“ heißt es: „Ej umorna zemljo izmucena, ima li jos ko umrijeti za te ? Prodali su nase snove, Judini sinovi, suvo zlato bacili u blato, pred vratima tudim opet za pravdu molimo, tezak sada kriz mi nosimo.“ („Erschöpftes, leidendes Land, ist noch jemand bereit für dich zu sterben? Sie haben unsere Träume verkauft, die Söhne Judas′, pures Gold warfen sie in den Dreck, vor fremder Tür bitten wir wieder um Gerechtigkeit, wir tragen ein schweres Kreuz“).
Den vielfach erhobenen Vorwurf, der Freund und Unterstützer des Kriegsverbrechers General Ante Gotovina bediene absichtlich faschistische Ressentiments, weist er in einem seiner Lieder auf bezeichnende Weise jammernd zurück: „Istok, Zapad, svatko brani svoje, a ja ne smijem ono što je moje oduvijek. Jedini moj svijet. I samo zato, za njih sam fašista, a nikad nisam htio tuđe ništa, samo nju, zemlju slobodnu. (Osten, Westen, jeder beschützt das seine, aber ich darf nicht das Meine. Meine einzige Welt. Und nur deshalb bin ich für sie ein Faschist, obwohl ich nie das Fremde wollte, nur Sie, die unabhänige Heimat).
Der Unterbezirksvorstand der Frankfurter SPD hat am Montag eine Protestresolution gegen das Konzert beschlossen, in dem Perkovic, dessen Spitznamen „Thompson“ der gleichnamigen Maschinenpistole entlehnt ist, klar als Neofaschist bezeichnet wird:
„Die Frankfurter SPD spricht sich gegen die Konzertveranstaltung des Sängers Thompson in der Ballsporthalle in Frankfurt am Main aus. Thompson, mit bürgerlichem Namen Marco Percovic, fördert mit seinen Liedern den Nationalismus von Kroaten. Er glorifiziert zumindest in einem Lied Ante Pavelic, den Führer der Kroatischen Faschisten der 40er Jahre. Pavelic ließ nach Angaben des Simon-Wiesenthal-Zentrums mindestens 85.000 Menschen (Juden, orthodoxe Christen, Serben, Muslime und Kommunisten) ermorden, er veranlasste mehrer Todestransporte nach Auschwitz. Frankfurt darf für Neofaschisten, egal welcher Nationalität, keine Bühne bieten

„Kurze“ Meinungsäußerung von meiner Seite:
– man sollte meinen, die Rechten hätten es mit der Rechtschreibung, aber weit gefehlt 😉
– zum Thema Thompson: ich könnte wetten, dass mehr als 90% der Thompson-Konzertbesucher gleichzeitig Anhänger des Turbo-Folk sind und somit eine „maramica sa dva lica“. So hören sie beispielsweise auch Lieder von Arkans Witwe Ceca und bemerken erst gar nicht den Widerspruch.
– Wie dieses Forum des Weiteren zeigt, stellen sich einige Kroaten gerne als Patrioten dar, welche Familie, Heimat und Religion über alles stellen. Thompson und Gotovina werden zum Großteil als Vorbilder und Idole aufgeführt.
Gotovina war lange Zeit bei der Fremdenlegion, hat später ein ausschweifendes Leben geführt in Frankreich, war an Juwelendiebstählen beteiligt als auch an Entführungen. Nicht unbedingt ein 1A-Katholik, aber ein interessanter Zeitgenosse.
Thompson, der gerne seinen Glauben besingt, ist bereits geschieden.
Ausgerechnet er, der die Moral gepachtet zu haben scheint.
Dennoch ist er verdammt clever.
So verdient er sein Geld, indem er die Emotionen der Massen anheizt und den Menschen ein ersehntes Zusammengehörigkeitsgefühl verschafft. Und erstaunlicherweise gelingt ihm das mit relativ schlechter Musik, die er teils von Abba klaut.
Ja,ja: Thompson und Gotovina, zwei am Firmament leuchtende Vorbilder der Kroaten.
Da bevorzuge ich doch lieber Menschen wie den verstorbenen Racan.
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was von ein jammer,nach 16 jahren…Ich denke das viele mit streiter DAMALS noch nicht mal geboren waren.Ja ist klar das mein deutsch schreiben mist ist aber Hrvatski ist perfect.Ich tue es mit absicht so das die deutschen es auch lesen können.Cavoglave war damals die Hymne für viele Kroaten und für mich ist sie heute noch.Ja ich war im krieg und vermutlich damals als erste frau(Velebit) aber wenn interesiert das noch????Eigentlich bin ich froh drüber das kein mensch das mehr interesiert. Manchmal kann ich kotzen wenn ich leute höre wie die über krieg reden weil wir reden nicht nur über krieg sondern über menschen töten….wer will das???????Glaubt mir leute es macht einen so krank…Und was unseren Thompson angeht….warum hat das damals keiner gesagt das er faschist ist????Na ganz einfacht….WEIL WIR DAS ALLE WAREN!!!!!!!Danke.
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wir danken allen erntshaft an einer diskussion und aufklärung interessierten kommentatorInnen für ihre beiträge.
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