„Motherfucker“ – die Bundeswehr und der Rassismus

Immer wieder wundert sich die veröffentlichte Meinung im Land, wenn bekannt wird, daß Bundeswehrsoldaten mit den Knochen von Toten spielen, faschistische Wehrmachtsembleme auf ihre Einsatzfahrzeuge pinseln, Geiselerschießungen oder Folter von Gefangenen üben und das alles zu ihrer Belustigung auch noch aufzeichnen und veröffentlichen.

Pünktlich zum völkerrechtswidrigen Afghanistan-Einsatz der Bundesluftwaffe sowie dem mysteriösen Absturz eines ECR-Tornados über der Schweiz samt anschließenden obligatorischen Verschleierungsspiel wird ein Video veröffentlicht, in dem ein Bundeswehrausbilder einem Rekruten die Eschießung von Terroristen beibringt und für den Straßenkampf „in der Bronx“ (nicht wundern: auch das ist NATO-Einsatzgebiet, indem offenbar nach Bundeswehransicht die sogenannte Sicherheit Deutschlands genauso zu verteidigen ist wie „am Hindukusch„!) den Trick verrät, sich die Gegner politisch korrekt und rassistisch zugleich als „Afroamerikaner“ vorzustellen, die er vor jedem Feuerstoß als „motherfucker“ zu titulieren habe. Der Rekrut hält sich begeistert an die tiefenpsychologisch hochinteressanten Ausbildungsrichtlinien seines Vorgesetzten und schießt öfter als befohlen.
Ein kurzer Film, der mehr sagt als viele sozialpsychologische Analysen zur „Gewalt in der Gesellschaft“ oder etwa der schädlichen Wirkung von PC-Ballerspielen. Was ist schon ein Ego-Shooter ganz allein zu Hause gegen die staatlich erteilte Erlaubnis, ehrenhaft und gegen echtes Geld „afroamerikanische“ motherfucker erschießen zu dürfen? Für den Ausbilder, der hier in voller Aktion gezeigt wird, hat das Ganze keine nennenswerten Konsequenzen. Er handelt offenbar im Einklang mit der Felddienstordnung oder wie immer man das nennt. Der einzige, der „not amused“ war, ist der Bürgermeister der Bronx.
Merke: der deutsche Soldat beherrscht die Kunst, seine ihm von oben befohlenen Feinde in fremden Land zu töten, sie zuvor rassistisch zu beleidigen – und gleichzeitig die deutsche Sprache „verunreinigungsfrei“ zu halten!
Zum Video: „Motherfucker – Rassismus in der Bundeswehr

Update:
So schnell kanns gehen: Kaum hatten wir unseren Text im Internet, schon erhob eine schleswig-holsteinische Staatsanwaltschaft Anklage wegen Volksverhetzung gegen den inzwischen angeblich auch aus der Bundeswehr enfernten Motherfucker-Ausbilder …

Hinterlasse einen Kommentar