Folgender Bericht erreicht uns soeben aus Butzbach, dem Ort des „Nationalen Zentrums“ von Marcel Wöll:
Herr Wöll, der Landesvorsitzender der NPD, hatte für den heutigen Samstag, 13.00 – 15.00 Uhr, eine Mahnwache in Butzbach direkt vor dem Wohngelände der US Army angemeldet. Die Entscheidung der Stadtverwaltung Butzbach, diese Veranstaltung nicht zu genehmigen, wurde gestern auf dem Gerichtswege gekippt.
Das Butzbacher Bündnis für Demokratie und Toleranz hat kurzfristig zu einer Gegendemonstration aufgerufen.
Um 12.30 Uhr trafen sich etwa 200 Personen aus den verschiedensten Bevölkerungskreisen Butzbachs und seiner Stadtteile. Eine kurze Kundgebung fand statt, bei der Bürgermeister Merle und der Dekan des Ev. Dekanates, Jörg-Michael Schlösser, zum Eintreten für Demokratie und Toleranz und zu lautstarkem Protest gegen nationalsozialistische Parolen aufriefen.
Anschließend mussten Herr Wöll sowie etwa 20 seiner Anhänger ihre Mahnwache im gellenden Trillerpfeifenkonzert durchführen. Leider konnte niemand verstehen, was Herr Wöll zu sagen hatte …
Unser Protest verlief in guter Zusammenarbeit mit der Polizei friedlich und freundlich!
Etwa um 14.00 Uhr packte die Nazi-Gruppe, die u.a. Transparente mit der Aufschrift „Die USA sind unser Unglück“ mit sich führte, ihre Mikrofone und Lautsprechen ein und entfernte sich, während wir Gegendemonstranten sangen: „Ihr könnt nach Hause gehn, ihr könnt nach Hause gehn …“
Am kommenden Montag wird sich das Butzbacher Bündnis erneut treffen, eine Struktur verabreden, einen Sprecherrat bilden, Arbeitsgruppen bilden etc. Wir schauen seit langer Zeit zum ersten Mal etwas positiver in die Zukunft!

Das ist eine ausgezeichnete Aktion, die zeigt, daß es möglich ist, Nazis am Demonstrieren für ihre früheren, heutigen und zukünftigen Verbrechen zu hindern, wenn man ihnen direkt entgegentritt. In Frankfurt ist dieses Niveau antfaschistischen und demokratischen Engagements seitens Oberbürgermeisterin, Magistrat usw. leider noch lange nicht erreicht!
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