AktivistInnen des Jugendverbandes [’solid] wurden vor wenigen Tagen im Zug einer Kreistagssitzung in Friedberg von Nazi-Chef Wöll und seiner Gang körperlich angegriffen – auf der Tribüne des Kreistags. Wöll, der demnächst auch wegen Leugnung des Holocaust vor Gericht zu erscheinen hat, wurde daraufhin von der Sitzung des Kreistages ausgeschlossen. Dazu gibt es nun eine Presse-Erklärung, in der der Vorgang von den AktivistInnen selber geschildert wird.
Sie verweisen auf die Heuchelei der Nazis, sich einerseits das biedermännische Gehabe des streng legalen law and order aufzusetzen, aber sofort zu prügeln, treten und, wie die Erfahrung zeigt, auch zu morden, wenn sie meinen, sich das erlauben zu können, wie etwa in Halberstadt.
Mit der Aktion im Kreistag wollten die jungen Sozialisten ursprünglich für die Kampagne „NO NPD: Verbot jetzt!“ der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ werben und auf die menschenverachtende Doppelmoral der „Nationaldemokraten“ hinweisen, die vordergründig die netten Nachbarn sind, hinterrücks aber hetzen, einschüchtern und prügeln. „Dass die Wetterauer Nazis uns den Gefallen tun, dies auch noch öffentlich mit einem praktischen Beweis zu belegen, konnten wir nicht ahnen“, so ein beteiligter Aktivist.
