Evangelische und katholische Kirche in Sachsen-Anhalt fordern gemeinsam zum Handeln gegen Rechtsextremismus auf: „Nicht wegschauen – aktiv werden!“

Sonnwendfeuer 2006 in Pretzien. In den Flammen: das “Tagebuch der Anne Frank” Vor genau einem Jahr verbrannten Neonazis in Pretzien unter den Augen von Öffentlichkeit, Polizei und Verfassungsschutz das Tagebuch der Anne Frank im Rahmen einer „Sonnwendfeier“, die von dem durch die NPD gegründeten „Heimatschutz Ostelbien“ organisiert worden war.. „Die Hemmschwellen in der Region sind abgenutzt“, äußerte später der Pretziener Pfarrer Andreas Holtz gegenüber Journalisten. „Nicht einmal, dass sich manche Zwölfjährige in der Schule mit ,Heil Hitler‘ grüßen, kümmert besonders viele.“(Wikipedia).
Die Katholische und die Evangelische Kirche Sachsen-Anhalts nahm den Jahrestag dieses Ereignis gestern zum Anlass, in einer gemeinsamen, in allen Kirchen des Bundeslandes verlesenen Kanzelerklärung ihre zusammen etwa 470.000 Mitglieder aufzufordern:“Schauen Sie nicht weg, widersprechen Sie, werden Sie aktiv!

In diesem Sinne gilt auch in Frankfurt am Main: Auf die Straße am 7. Juli!
In der Erklärung heißt es: „Übergriffe extremistischer Gruppen und Einzelpersonen gab es an unterschiedlichen Orten in Sachsen-Anhalt, zuletzt auf erschreckende Weise in Halberstadt. Intoleranz und Gewalt sind nicht vereinbar mit grundlegenden Werten des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft. Sie sind erst recht nicht vereinbar mit der Botschaft des christlichen Glaubens. (…) Wir brauchen unter uns eine Kultur der Aufmerksamkeit. Schauen Sie nicht weg, wenn in Ihrem Lebensumfeld extremistisches Gedankengut um sich greift! Widersprechen Sie rechten Parolen, die für gesellschaftliche Probleme radikale und einfach klingende Lösungen fordern! In der Freizeit, auf der Arbeit, in Nachbarschaft und Familie. Werden Sie aktiv, wenn Menschen zu Opfern von Gewalt werden! Stehen Sie denen bei, die Ihre Hilfe brauchen! Die Erfahrung zeigt, wo eine Gesellschaft aufmerksam hinschaut, da haben Neonazis es schwer, Fuß zu fassen!“

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