LSVD Hessen ruft auf, sich den Faschisten vor Ort entgegenzustellen

lsvd-online
Der Lesben- und Schwulenverband Hessen ruft in einer Presseerklärung zum aktiven Protest gegen den Nazi-Aufmarsch am 7.7. in Frankfurt auf:

  • „Jetzt wollen die Faschisten Frankfurt wieder zu ihrem Aufmarschgebiet machen und propagieren politischen Rückschritt, Fremdenfeindlichkeit und Schwulenhass.
  • Jetzt ist es wichtig, dass sich alle Frankfurterinnen und Frankfurter den Feinden der Freiheit, Demokratie und Gleichheit aktiv entgegen stellen.
  • Jetzt ist es die Aufgabe der Stadt und der Polizei die demonstrierenden Bürger und die Demokratie vor gewaltbereiten Faschisten zu schützen.“

Der komplette Wortlaut der Presseerklärung lautet:

Lesben- und Schwulenverband demonstriert gegen Faschisten in Frankfurt

Am 7.7. wird ein breites Bündnis von Demokraten gegen einen Aufmarsch von Faschisten protestieren, der von der Stadt Frankfurt genehmigt wurde.

Der LSVD Hessen ruft seine Mitglieder und die Gay Community im Rhein-Main-Gebiet auf, sich den Faschisten friedlich und fantasievoll vor Ort entgegenzustellen:

Keinen Millimeter Raum in Frankfurt für demokratie- und bürgerrechtsfeindliche Agitation von Rechtsradikalen, Rechtsextremen und deren Sympathisanten!

Der LSVD, als größte und überparteiliche Bürgerrechtsorganisation von Lesben und Schwulen, sieht es als wichtige Aufgabe an Gegnern von Freiheit, Demokratie und gleichen Rechten, in elchem Gewand sie auch immer auftreten, Widerspruch und Widerstand entgegen zu setzen.

Aus der deutschen Geschichte wissen wir Hessen, wie die politische Rechte mit den Bürgerrechten von religiösen oder sexuellen Minderheiten umgeht, wenn Sie politische Macht in Berlin, Wiesbaden oder im Römer hat.

Damals wurden der Verfolgungsparagraph § 175 verschärft und die Konzentrationslager zur Todesfalle für Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Identität verurteilt wurden. Erst 50 Jahre nach dem deutschen Faschismus, in 1994, wurde der Unrechtsparagraph § 175 aus dem deutschen Recht gestrichen. Diese Verfolgung prägte die Minderheit und die Mehrheitsgesellschaft bis heute:
Vorurteile, Benachteiligung oder homophobe Gewalt sind noch immer alltäglich für Lesben und Schwulen in Deutschland. Erst 2001 wurde, mit dem vom LSVD anregten Lebenspartnerschaftsgesetz, der Versuch gemacht lesbisch-schwule Lebensweisen rechtlich anzuerkennen. Gesetzlich geregelt wurden die Pflichten – auf die volle Gleichstellung bei den materiellen Rechten warten Lesben und Schwule noch immer.

Jetzt wollen die Faschisten Frankfurt wieder zu ihrem Aufmarschgebiet machen und propagieren politischen Rückschritt, Fremdenfeindlichkeit und Schwulenhass.

Jetzt ist es wichtig, dass sich alle Frankfurterinnen und Frankfurter den Feinden der Freiheit, Demokratie und Gleichheit aktiv entgegen stellen.

Jetzt ist es die Aufgabe der Stadt und der Polizei die demonstrierenden Bürger und die Demokratie vor gewaltbereiten Faschisten zu schützen.

gez. Landesvorstand LSVD Hessen
Frankfurt, den 2.7.2007

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