Eier, Tomaten und auch anderes flogen teilweise recht tief am 7. Juli und fanden bisweilen auch ihr Ziel in der Nazi-Demo. Am schmählichsten aber erwischte es den guten Kameraden Wöll mitten während seiner Rede, als er zweifellos in schneidigem Ton die ferneren Perspektiven der sogenannten „nationalen Revolution“ vor Leuten erörterte, die das sowie schon alles zum 18. Mal hören mußten: eine Dame im mittleren Alter trat vor, öffnete ihre Handtasche und bewarf Führer Wöll treffsicher mit einer Handvoll eingeweichtem Zwieback (der vermutlich wegen Konsistenz und Farbwirkung etwas anderes vertreten sollte, das besagter Antifaschistin in ihrer Handtasche zu transportieren selbst wegen Wöll in der Tat nicht zuzumuten gewesen wäre…).
Dies berichten übereinstimmend die Frankfurter Rundschau am 9. Juli („Wöll trifft ein Wurfgeschoss, das nach aufgeweichtem Zwieback aussieht…“) und ein Demonstrationsbeobachter. Auch die Nazis selbst diskutieren diesen schmierigen Zwischenfall wie folgt:
„Einer Störerin gelang es durch die Polizeiabsperrung bis zum Lautsprecherwagen vorzudringen, dort hysterisch antifaschistische Parolen zu schreien, ein Päckchen Zwieback (wieso gerade Zwieback ist uns nicht ganz klar) zu öffnen und den Zwieback herum zuwerfen. Die Störerin wurde von zwei Hilfsheriffs gepackt, Richtung Polizeiabsperrung geschleift und schließlich von den Hilfssheriffs zu Boden geworfen! Die Polizei schritt ein, was natürlich für ein paar Sekunden für Unruhe sorgte. Das war alles, nichts weiter!!!“ (Anm.: Mit den „Hilfssheriffs“ meint der dies schreibende Nazi seine eigenen, im gesamten Beitrag übrigens herb kritisierten Ordner, vgl.: http://www.widerstand.info/meldungen/1415.html).
Wir bewundern den Mut dieser Antifaschistin!
