Auch am 21. Juli: ‚Begleitet‘ von 1.800 PolizistInnen fand in Leipzig unter Anti-Nazi-Protesten ein skurriler Nazi-Marsch statt. Ein kläglicher Haufen von 37 Nazis nahm an dem Leipziger „Wanderzirkus“ statt, was am Ende nazi-intern zum Eklat führte und Christian Worch, Nazi-Redner am 7. Juli in Frankfurt, der den Nazi-Marsch in Leipzig angemeldet hatte, entnervt das Handtuch schmeißen ließ. Er hat bei der Stadt Leipzig alle seine „vorsorglich bis 2014 zweimal jährlich angemeldeten Demonstrationen abgesagt“. Als Ursache des blamablen Aufzugs hat Worch eine Verschwörung in den eigenen Reihen ausgemacht, einen ‚hinterhältigen Boykott‘ seiner braunen, ’nationalen Kameraden‘ vor Ort, von denen sich angeblich ca. 100 einen Tag später für 20 Minuten an anderer Stelle „spontan“ versammelt haben sollen.
„Die Demonstration ist boykottiert worden, und zwar erstens systematisch und zweitens auch hinterrücks. […] Denn wenn vermeintlich eigene Kameraden – und dann auch noch in undeutscher Heimtücke – so was boykottieren, dann hat die Repression halt einen Hebelpunkt. Und wieder Luft zum Atmen; und damit wird sie stärker werden. Mir als Hamburger, mir als Wessi, kann das verdammt egal sein. Ich muß nicht unbedingt in sechs Jahren für siebzehn Demonstrationen in einer einzigen Stadt cirka 14.000 Kilometer fahren. Es gibt andere Städte, andere Regionen, in denen sich für mich genauso zu demonstrieren lohnt; vom Thema her und neuerdings auch unter dem Gesichtspunkt, daß ich dort Kameraden habe, die nicht hinterhältig versuchen, mir in die Hacken zu treten, sondern die mit mir offen und ehrlich umgehen. Egal, ob sie einer Meinung mit mir sind oder eine andere haben.“ (Worch auf seiner Homepage)
Auf der Nazi-Seite Altermedia wird angesichts der Nazi-Pleite in Leipzig ein Verzicht auf Nazi-Demos empfohlen, „Vielleicht sollte man die nächsten Monate eher darüber nachdenken, nationale Demonstrationen für einen gewissen Zeitpunkt auszusetzen. Konkrete Anlässe gibt es augenblicklich ohnehin keine, so dass man politisch keinen Verlust dadurch erleiden würde, wenn es für ein paar Wochen oder Monate weniger bis gar keine Demonstrationen geben würde.“
Wir empfehlen nicht nur angesichts dieser Realsatire die Selbstauflösung aller faschistischen Organisationen und Parteien.
- „21.07.2007 | Leipzig | Bilder und Infos …“ (indymedia)
- Video: „Worchs Wanderzirkus in Leipzig„
- „Hunderte Leipziger demonstrieren gegen Worch-Demo“ (LVZ online)

Bei „MUT GEGEN RECHTE GEWALT“ heißt es dazu „Worch kapituliert in Leipzig“:
„…Er ist der ehrgeizigste und sicher auch fanatischste Anmelder rechtsextremer Aufmärsche quer durch die Bundesrepublik, der Hamburger Rechtsanwaltsgehilfe und Immobilienbesitzer Christian Worch. Dort, wo sich ihm Gemeinden in den Weg stellten, rächt er sich gerne mit Anmeldungen wieder und wieder. So auch in Leipzig. 17 mal ist er dort schon aufmarschiert, aber stets mit immer weniger Anhang, aber jedes Mal erneut im Angesicht einer höchst einfallsreichen Zivilgesellschaft. Da die Reputation in der rechtsextremen Szene sehr davon abhängt, wie gut Mitläufer mobilisiert werden können, erlebte Worch am Samstag das Waterloo seiner Neonazilaufbahn. Nur 36 Neonazis an seiner Seite wurden von Polizei und Presse gezählt. Daraufhin zog er Konsequenzen und teilte tags darauf seinen Zorn auf seiner Homepage mit.
[…]
Strategiewechsel der Neonaziszene
Tatsächlich dürfte der vielfältige Widerstand Leipzigs gegen Worch viele seiner Gefolgsleute ermüdet haben. Mehr noch zeichnet sich aber ein Generationswechsel und Strategiewechsel in der Neonaziszene ab, der dem selbstsüchtigen Worch zu schaffen macht. So scheitert er zusehens auch an eine neuen ehrgeizigen Generation rechtsextremer Kaderführer, die konsequenter als er als bekennender „Freier Nationalist“ auf Schmusekurs mit der NPD gehen, weil sie sich von deren Stategie als Wölfe im Schafspelz mehr Erfolg versprechen. Diesen Schafspelz trägt Worch (noch) nicht. …“
http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/artikel.php?id=10&kat=10&artikelid=3558
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Meinetwegen sollten diese Natzis niewieder irgendwo etwas zu demonstrieren haben. Ich hoffe irgendwann wird es ein Ende mit diesem Kack-braunen Verein haben. Die Pleite haben die echt verdient 😀
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37 Demonstranten – rechtfertigt das den massiven Polizeieinsatz? Meiner Meinung nach nicht. Die ewig Gestrigen beerdigen sich in ihrer eigenen Bedeutungslosigkeit – ist zwar nett mit anzusehen, doch moechte ich dabei nur ungern von Schaeubles Haeschern gefilmt oder fotografiert werden…
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