Nazis dürfen nicht mitspielen. Ein Anti-Nazi-Sportfest vor Marcel Wölls Haustür

MitternachtssportAuch das noch: nach Verurteilungen wegen Beleidigung und Volksverhetzung, Zoff mit NPD und „Autonomen Nationalisten“, Pleiten, Pech und Pannen am 20. Oktober in Frankfurt, wo seine Demonstration von den eigenen Kräften ganz offensichtlich boykottiert worden ist, muss Hessens Ober-Nazi Marcel Wöll nun auch dies noch ertragen: ein Sportfest der Hessischen Sportjugend und des Butzbacher Bündnis für Demokratie und Toleranz, direkt vor seiner Haustür in Butzbach-Hochweisel. Im Einladungsplakat werden Wöll und Konsorten ausdrücklich ausgeladen: „Sport macht Jugend fit – Bewegung gegen Rechtsextremismus. Die Teilnahme von Rechtsextremisten sowie von Angehörigen rechtsextremistischer Kameradschaften und Gruppierungen ist nicht erwünscht.“
Plakat Mitternachtssport (PDF)
Termin und Ort: Mitternachtssport. Butzbach-Hochweisel, Hausberghalle,
2. November 2007, 16 Uhr bis 3. November, 1:30 Uhr.

3 Kommentare zu „Nazis dürfen nicht mitspielen. Ein Anti-Nazi-Sportfest vor Marcel Wölls Haustür“

  1. Mitternachtssport. Butzbach-Hochweisel, Hausberghalle,
    2. November 2007, 16 Uhr bis 3. November, 1:30 Uhr.

    Hallo,
    gute Veranstaltung! Nur sollte die Stadt Butzbach und das Denkmalschutzamt auch WAHRHAFTIG HANDELN. Am Rathaus in Butzbach (Schloss) hängt der „stilisierte Naziadler“. Marcel Wöll wird sich freuen. Runter mit dem ADLER und ab ins Museum!
    Bei dieser Veranstaltung wurde das Heft „Symbole und Zeichen der Rechtsextremisten“ ausgeteilt. Nicht nur reden – auch handeln. Ich habe mich bei der Stadt Butzbach beschwert, leider ohne Erfolg. Unter dem Schutz des Denkmalschutzamtes werden 55 Millionen Tode verhöhnt.
    Wie fühlten sich die Opfer beim Hessentag? Über der Livebühne ein Naziadler. Echt Klasse.

    ***

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  2. Ich bin der Sache nachgegangen und habe festgestellt, dass du tatsächlich im Wesentlichen Recht hast.
    Der Westflügel des Landgrafenschlosses wurde erst 1938 als Kasernenbau errichtet und damals mit dem Reichsadler mit Hakenkreuz versehen (der Adler ist übrigens keineswegs stilisiert dargestellt sondern ganz im Sinne des Nazi-Bombast-Realismus).
    1945 entfernten die Amerikaner, nachdem sie die Butzbacher Schlosskaserne selbst zu nutzen begonnen hatten, das Hakenkreuz und bemalten die Adlerskulptur als amerikanischen Weißkopf-Seeadler. Sie widmeten ihn damit in ihr eigenes Staatssymbol um.
    Herr Bodo Heil, von dem ich die einschlägigen Informationen habe berichtet: „Bei einem Tag der offenen Tür in den 60er Jahren in der Kaserne hat ein Amerikaner mich (BH) darauf hingewiesen, dass dieser spezielle Butzbacher Seeadler ein Symbol des Sieges der Demokratie über die Diktatur sei!“
    Nachdem die Amerikaner 1992 die Kaserne geräumt hatten wurde der Seeadler im Oktober 2000 im Zuge der Renovierung des Schlosses wieder in einen Reichsadler zurückverwandelt. Der Restaurator und der damalige Bürgermeister Veith gaben die Auskunft, dass der Denkmalpfleger diese Rückgestaltung angeordnet habe.
    Ich werde dieser Sache weiter nachgehen und mit dem gegenwärtigen Bürgermeister und dem Landesdenkmalpfleger in dieser Angelegenheit Kontakt aufnehmen.
    Ich teile Herrn Heils Einschätzung der Sache: „Solche eine Entscheidung ist keine ästhetische Ermessensfrage…, sondern muß … politisch entschieden werden.“

    Mit herzlichen Grüßen

    Jörg Wiegand, Pfr. und Sprecher des Butzbacher Bündnisses für Demokratie und Toleranz

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  3. Hallo liebe ANK,

    dies ist mal wieder eine Aktion, die ich ohne euch verpasst hätte.
    Ich danke für diese Publikation und hoffe das genug Anhänger von euch und genug Sportler aus allen Teilen der Region dieses Fest festlich angehen werden.
    Ich finde es gut, das die Rechtsextremen mal mit den eigenen „Waffen“ ausgeschlossen werden – nämlich auf Vorurteilen gegenüber anderen!
    So sehen die mal, wie es ist auf der anderen Seite stehen zu müssen.
    Aber ich glaube der Wöll der ist so Banane, der bekommt das nicht mal mit was vor seiner Haustür abgeht…

    Eure letzte Aktion in Berlin fand ich auch bemerkenswert,
    wusste gar nicht das „ihr“ so aktiv seid!

    Also, weiter so!
    Auf viele weitere gelungene Aktionen!

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