Aktionskonsens der Anti-Nazi-Koordination für den 20. Juni 2015

Unser Ziel ist die  gemeinsame und entschlossene Verhinderung der Nazidemo des „Widerstand Ost-West“ am 20. Juni.
Dazu werden wir auch Methoden des Zivilen Ungehorsams anwenden.
Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen.
Unsere Blockaden sind Menschenblockaden.
Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns diese Ziele teilen.

Fünf Finger sind eine Faust… – wie organisieren wir uns für den 20. Juni?

Finger FaustAm kommenden 20. Juni werden viele Gruppen mit unterschiedlichen Traditionen und politischen Hintergründen zusammen ein gemeinsames Ziel verfolgen: den Aufmarsch des „Widerstand Ost-West“ gemeinsam, solidarisch und entschlossen verhindern. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Straßen- und Platzblockaden, aber auch bewegliche Aktionen – oder Kombinationen von beidem. Eine Rolle spielen dabei die sogenannten Finger. Viele kennen diesen Begriff spätestens seit den Heiligendamm-Protesten gegen den damaligen G8-Gipfel.
Wer mit dem Wort nicht so viel anfangen kann: hier einige wenige Infos dazu:
im Rahmen eines Gesamtkonzepts für welche Aktion auch immer kann es sinnvoll sein, nicht statisch an einem Ort zu bleiben, zu dem man zentral aufgerufen wird, sondern beweglich zu agieren. Mehrere vorher festgelegte Gruppen brechen dann zum Beisiel von vorher festgelegten Orten zu anderen Orten auf, was im Gesamtkonzept den Effekt hat, den es bezweckt, in unserem Falll also: Verhinderung des WOW-Aufmarschs. Solche dezentral agierenden beweglichen Gruppen sind die Finger – und fünf Finger sind eine Faust
Ein Finger besteht aus zusammenwirkenden Bezugsgruppen, oft kommen auch noch Einzelpersonen dazu. Die Leute einer Bezugsgruppe kennen und vertrauen sich untereinander, sie übernehmen gemeinsam beschlossene Aufgaben und es ist nicht so leicht, daß sich Provokateure oder Spitzel unter sie mischen. Deswegen ist es im Sinn eines organisierten Handelns optimal, wenn möglichst viele Antifaschist_innen sich in Bezugsgruppen selbst organisieren.
Welche Aufgaben gibt es in einem Finger? Es gibt Menschen, die die Situation um den Finger herum aufklären, es gibt Leute, die die Kommunikation mit der Demoleitung aufrechterhalten. Es gibt Leute, die für die interne Information des Fingers sorgen, zum Beispiel mit einem Megafon, das für alle Leute im Finger zum Beispiel die Durchsage macht: wir gehen in drei Minuten los und zwar von hier in die xyz-Straße. Es gibt Menschen, die sich um Verletzte kümmern können und es gibt Leute, die den Schutz des Megafons übernehmen usw. Vieles von dem, was für die Struktur eines Fingers gilt, gilt sinngemäß auch für jede Bezugsgruppe im Finger.
Auch wenn man Vorbehalte gegenüber Fahnen haben sollte: es hat sich bewährt, daß jeder Finger eine Farbe hat, die normalerweise zB. durch eine Fahne sichtbar ist, so daß alle Leute im Finger jederzeit sehen können, wohin sich der Finger bewegt. Man kann natürlich auch auf Teile dieser Struktur verzichten – je nach dem, wie die Mittel und Möglichkeiten sind.
In einem Finger gibt es normalerweise mehrere Bezugsgruppen. Jede Bezugsgruppe sollte möglichst bald eine/n oder mehrere Delegierte/n bestimmen – das ist ein unverzichtbarer Teil der Struktur einer Bezgsgruppe. Wenn es eine Situation gibt, in der diskutiert werden muß, was der Finger als nächstes tut, kann das rasch in einem Delegiertenplenum geklärt werden – das klingt komplizierter, als es ist, geht aber vor Ort oft sehr rasch. Ein Finger agiert so weit wie möglich selbstorganisiert und selbständig und zugleich möglichst solidarisch im Rahmen eines Gesamtkonzepts.
Es ist von heute aus betrachtet denkbar, daß wir am 20. Juni in einer Fingerstruktur handeln werden, es könnte aber auch ganz andere Szenarien geben. Optimal ist es, wenn sich alle Bezugsgruppen darauf vorbereiten, in Bezugsgruppen und in einem Finger aktiv zu sein.

Wenn Ihr gemeinsam mit uns üben wollt, in Bezugsgruppen und Fingern zu agieren: am Sonntag, 14. Juni, 11 Uhr, gibt es im Hof des DGB-Hauses, Wilhelm-Leuschnerstraße, Nähe Hauptbahnhof Frankfurt, ein öffentliches Aktions- und Blockadetraining. Hier weitere Infos.

Zur Zeit kann noch niemand genau wissen, was am 20. Juni der Ort des Geschehens ist. Nach Aussage des Ordnungsamts wird das in der kommenden Woche dort beraten werden – was nicht bedeuten muss, daß es dann auch umgehend veröffentlicht wird. Das ist für uns, wie schon so oft, ein Hindernis –  aber auch den WOW. Auch die Rassist_innen können erst dann öffentlich für ihren Ort mobilisieren, wenn sie ihn selber kennen. Danach müssen sie ihn für ihre eigene Mobilisierung bekannt geben – und dann kennen auch wir ihn.  Der Frankfurter Roßmarkt, für den sie derzeit mobilisieren, wird es sehr wahrscheinlich nicht sein.

Für alle antifaschistischen Bezugsgruppen und Einzelpersonen, die am 20. Juni aktiv sein wollen, heißt das: es ist eine wichtige Hilfe für uns alle gegenseitig, wenn Ihr am 19. Juni um 19 Uhr zu unserer Auftaktveranstaltung kommt. Dort werden alle wichtigen Punkte und Orte für den 20. Juni vorgestellt und Fragen beraten, die für einen gemeinsamen Erfolg wichtig sind. Den Ort dieser Verastaltung geben wir demnächst hier bekannt.

Macht Euch bereit, orgaisiert Euch und haltet Euch auf unserer Seite oder der facebookseite NOFRAGIDA informiert über alle aktuellen Entwicklungen!

Viel Spaß und Erfog uns allen – alerta!

Was läuft am 20.06. in Frankfurt gegen den „Widerstand Ost-West“?

Zahlreiche Gruppen bereiten sich gerade darauf vor, gemeinsam dafür zu sorgen, daß es am 20. Juni nicht zu einer Kundgebung und Demo des „Widerstand Ost-West“ kommen kann. Die ANK arbeitet intensiv an der Vorbereitung einer erfolgreichen antifaschistischen Aktion.
Es gibt eine Reihe von Fragen, die heute noch niemand sicher beantworten kann. Dazu gehört:
Wo findet die Kundgebung / Demonstration der Nazis und Rassist_innen statt?
Wieviele werden es sein?

Die ANK hat ein Konzept zur Verhinderung der WOW-Kundgebung erarbeitet, von dem wir uns Erfolg versprechen.
Wir haben viele Zusagen von Gruppen und AktivistInnen aus der Region und aus Städten in ganz Deutschland, die sich beteiligen möchten.
Wenn Ihr ebenfalls dabei sein wollt: bildet Bezugsgruppen und organisiert Euch!

Wenn Ihr wissen wollt, wie Ihr Euch einbringen wollt: setzt Euch  mit uns in Verbindung: ank_ffm@gmx.de
Wir freuen uns auf Euch und reden über alles, was Ihr wissen möchtet.

Eine gute Gelegenheit für alle, die nicht zu weit weg von Frankfurt sind: kommt am Sonntag, 14.6., 11 Uhr zum Aktions- und Blockadetraining in den Hof des Frankfurter DGB-Hauses. Wir diskutieren und üben dort gemeinsam und informieren über den derzeitigen Kenntnis- und Planungsstand.

Daß der 20.06 unser gemeinsamer Erfolg für Solidarität, Gleichberechtigung und Vielfalt, gegen rechte Hetze, Islamfeindlichkeit, Nazis und Rassisten wird: auf geht’s!

„Wir sind keine Fußballfans – wir sind deutsche Hooligans!“ – hier marschiert der nazionale Widerstand Ost-West

Nur damit mal ganz klar ist, wer da am kommenden 20. Juni durch Frankfurt marschieren will: hier ein Video vom ersten Marsch der Ex-PEGIDAS in Karlsruhe (nun: „Widerstand Karlsruhe“): besoffene Vollpfosten, die nationalistische Parolen und Hassgesänge auf Antifaschist_innen gröhlen, und mitten unter ihnen eine lächelnde, dann plötzlich hysterisch losbrüllende Ester Seitz. Das reinste Panoptikum.
Es gilt, alles zu tun, diesen Gestalten in Frankfurt eine unvergessliche Abfuhr zu erteilen!

Widerstand Ost-West auf dem Frankfurter Rossmarkt? Wohl kaum…

Wie gestern bekannt wurde ruft das Frankfurter Römerbergbündnis zu einer Protestkundgebung gegen die WOW-Veranstaltung von Nazis und Rassisten auf. Am 20. Juni wird der Zusammenschluss von Jüdischer Gemeinde, Evangelischer und Katholischer Kirche, Frankfurter Jugendring und DGB für 12 Uhr auf den dem Rossmarkt unmittelbar benachbarten Goetheplatz einladen.
Es ist kaum anzunehmen, daß sich mit dem Segen der Versammlungsbehörede für nur eine Stunde später und wenige zig Meter weiter eine Horde von angekündigten eintausend Nazi-Hools, PEGIDA-Rassisten, NPD, AfD usw. versammelt. Mit dem Aufruf des Römerbergbündnis für diesen Ort, der, wie wir das Römerbergbündnis kennen,  zweifellos mit dem Ordnungsamt abgesprochen ist, kann Ester Seitz nach unserer Einschätzung den Rossmarkt als Versammlunsort für „das geilste Event Deutschlands“ vergessen.
Wir sagen einfach mal: Danke! Und arbeiten weiter mit Hochdruck daran, die Nazidemo am 20. Juni auch an jedem andere Ort der Stadt scheitern zu lassen. Achtet auf unsere Infos!

PEGIDA / Widerstand Ost-West: es kracht im Gebälk

Daß PEGIDA und der „Widerstand Ost-West“ um Ester Seitz und Michael Stürzenberger sich nicht grün sind, ist seit langem klar. Jetzt werden aber anscheinend härtere Bandagen ausgepackt. Seitz berichtet offenherzig vom Verbot bei allen XYZGIDAs, für die Demo am 20. Juni in Frankfurt zu werben. Ferner hat der allgewaltige Bachmann gleichsam par ordre de mufti aus Dresden Redeverbote verhängt: jede/r, die/der bei einer XYZGIDA nochmal auftreten will, muss sich von Veranstaltungen des WOW fernhalten. Ein Ergebnis dieser Haltung: KARGIDA, also die Rassist_innen von Karslruhe, nennen sich jetzt „Widerstand Karlsruhe“ – sie haben ins konkurrierende Seitz-Lager gewechselt.
Der Spaltpilz wuchert unter dem Deckmantel der Politik des WOW, „alle Patrioten zu einen„. Seitz kann es nicht fassen und führt darüber bewegte Klage auf der Seite des WOW, natürlich wieder in einem Tonfall (OFFIZIELLES STATEMENT), der ahnen lässt: sie hält sich bereits heute für eine bedeutende Politikerin, der (O-Ton) „größten Volksbewegung seit 1989„. Okay, bei der kam ja auch nix Gutes raus.

20. Juni, Frankfurt: Die Rednerliste des Widerstand Ost-West ist bekannt

So, das soll sie also werden, das „größte, geilste Event Deutschlands“ (O-Ton Ester Seitz), die Kundgebung und Demo des „Widerstand Ost West“ am 20.06. in Frankfurt: Michael Stürzenberger, „Michael Mannheimer“, der Dutch-Defence-League Aktivist Raffie Chohan („christian, freedom of speech, Western civilization„), Uwe Mindrup und Christine Anderson. Stürzenberger und „Mannheimer“ (in Wahrheit: Karl-Michael Merkle) sind bereits von Frankfurter Auftritten bekannt. Mannheimer überschlägt sich derzeit in gegen Muslime gerichteten demographischen „Volkstod“-Szenarien, die so auch von der NPD zu hören sind. Christine Anderson, AfD, wurde als „Märtyrerin“ bekannt, hat aber sonst bislang wenig erwähnenswertes geäußert. Uwe Mindrup, Querfrontaktivist aus Oldenburg, wurde als Anmelder jener HoGeSa-Kundgebung in Hannover bekannt, bei der Heidi „Arsch in der Hose“ Mund und Michael Stürzenberger Reden hielten. Die Demonstration in Hannover war zunächst nicht genehmigt worden, weil Mindrup als Anmelder von der dortigen Versammlungsbehörde als Verherrlicher des Nazifaschismus und als Holocaustleugner abgelehnt worden war: dazu Mindrup auf YouTube.
Während der Hannoveraner Veranstaltung wurde von den anwesenden Hooligans immer wieder im Sprechchor die Verbrennung des Koran gefordert. Es kann damit gerechnet werden, dass solche Szenen auch in Frankfurt geplant sind.

Insgesamt ist zu bemerken, daß damit Stürzenberger und Seitz bisher kein politischer Durchbruch gelungen zu sein scheint. Insgesamt ist die Veranstaltung als eine Nazidemonstration einzuordnen. Das geht nicht nur aus den bisherigen Frankfurter Erfahrungen mit PEGIDA und den diesmal zu erwartenden Positionen, die dabei vertreten werden sollen, hervor. Das Spektrum der RednerInnen und des Organisationsteams ist mit offen nazifaschistischen Multiplikatoren wie Thomas „Steiner“ Wulff und SS-Siggi Borchardt („Die Rechte“) vernetzt. Unabhängig davon, ob diese bei der Kundgebung zu erscheinen vorhaben, positioniert sich deren Veranstalter_innen-Kreis damit klar in der extremen und faschistischen Rechten, mit eher schmalem Anschluß an das übliche PEGIDA-Publikum. Mit PEGIDA e.V. um Bachmann verbindet sie im Gegenteil eine gut gepflegte Feindschaft. In Frankfurt ist die auf diese Weise zusammengeschobene Truppe in keiner Weise verankert. Heidi Munds FBfD-Trüppchen solidarisiert sich nun neuerdings mit WOW, wird aber kaum nennenswert Menschen mobilisieren können. Zuletzt war man bei unter zwanzig Personen angelangt.  Die übrigen PEGIDA-Initiativen in Frankfurt scheinen derzeit verstummt zu sein.
Die neue Initiative WOW startet damit nicht mit einem Heimspiel. Das Fehlen jeglicher Basis in der Stadt könnte für WOW ein erhebliches Problem werden, nicht nur politisch, sondern auch logistisch und aktionspraktisch. Wie sich das auswirkt, wird sich zeigen.

Nazi-Demo am 20.06.: Ordnungsamt Frankfurt erwägt Verlegung an einen anderen Ort

Die Frankfurter Neue Presse hat Informationen veröffentlicht, nach denen die Nazi-Demo um Ester Seitz und Michael Stürzenberger sowie deren braunen Anhang inklusive seines Umfelds, zu dem Thomas „Steiner“ Wulff und „SS-Siggi“ Borchardt gezählt werden müssen, an einen anderen Ort in Frankfurt verlegt werden könnte. Das wäre nicht neu, sondern die Regel bei Ereignissen dieser Art (2001, 2002, 2003, 2007, 2013  allein in Frankfurt bei überregionalen Naziaufmärschen).
Wir sagen deshalb noch einmal, was wir schon bei unserer Info-Veranstaltung am 26.5. betont haben: für alle, die sich jetzt aktiv auf Widerstand gegen den Naziaufmarsch vorbereiten ist es wichtig, flexibel zu bleiben, sich in der Aktionsplanung nicht auf einen einzigen Ort zu konzentrieren!

Verhindert den Naziaufmarsch! Offener Brief der ANK an Oberbürgermeister Feldmann und das Römerbergbündnis

Die Anti-Nazi-Koordination hat heute einen Offenen Brief an OB Peter Feldmann (SPD) sowie das Frankfurter Römerbergbündnis, zu Händen Kollegen Harald Fiedler (DGB) gerichtet.
Hintergrund ist die Mobilisierung sehr unterschiedlicher Kräfte für das gemeinsame Ziel, die für den 20. Juni angemeldete rassistische Nazidemo des „Widerstand Ost-West“ faktisch unmöglich zu machen. Daß es dieses gemeinsame Ziel gibt, geht für uns aus den vielfach bekundeten Aussagen der Spitzen der Frankfurter Zivilgesellschaft hervor, in Frankfurt dürfe es keinen Platz für Rassismus geben. Die ANK wird dieses Ziel am 20. Juni mit allen Mitteln des zivilen Ungehorsams verfolgen. Nicht alle, die gegen islamfeindliche Hetze oder Nazis sind,  wollen oder können sich dem anschließen. Darum schlagen wir dem OB und dem Römerbergbündnis eine Kooperation vor: Offener Brief OB und Römerbergbündnis 20. Juni.