Stadtverordnetenversammlung lautstark gestört

Der Beginn der heutigen Stadtverordnetenversammlung im Frankfurter Römer wurde lautstark unterbrochen. Neun AntifaschistInnen setzten sich auf die Zuschauertribüne und begannen nach einigen Minuten, Parolen in den Raum zu rufen und 200 Schnippsel mit der Aufschrift

„Gesucht: Oberbürgermeister, Stadtverordnetenvorsteher, Stadtverordnete, Römerbergbündnis usw. im Widerstand gegen Neonazis und Rassisten von PEGIDA. 

Gefunden: drei Plätze für Rassismus in Frankfurt – Römerberg, Hauptwache, Rossmarkt.


Es gab Applaus von Seiten der LINKEN Fraktion, von Ökolinx und anderen Gruppen. Matthias Mund stürmte mit dem Ruf „Ich bin kein Nazi“ auf die Tribüne, wo aber niemand mit ihm reden wollte.

Eine gelungene Aktion , die den AktivistInnen auch noch Spß machte.

Die Polizei lügt, daß sich die Balken biegen…

Gegen die Islamisierung des Terrors

Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.
Kittihawk via #nofragida.

Am vergangenen Montag, 4. Mai, hat die Frankfurter Polizei erneut mit einigem Aufwand eine rassistische Kundgebung mit anschließender Demo von jämmerlichen 36 „Freien Bürgern für Deutschland“ durch Teile Frankfurts ermöglicht, GegendemonstrantInnen geschlagen, getreten, antifaschistische und gewerkschaftliche Fahnen zerstört. Sie hat nach dem Abmarsch von Heidis Gruppe über den Eisernen Steg über einige Zeit AntifaschistInnen im Bereich Römerberg / Braubachstraße eingekesselt, um sie daran zu hindern, den RassistInnen schnell nachsetzen zu können.  Für das gesamte Vorgehen wird die Polizeiführung aktuell von leider allzu kleinen Teilen der Öffentlichkeit massiv kritisiert.
Ihre Antwort darauf besteht in einer glatten Lüge, wenn die FR richtig wiedergibt, was dazu die Polizeiführung äußern soll: „Ein Polizeisprecher sagte der FR am Dienstag, der ganze Abend sei aus Sicht der Polizei „höchst friedlich“ abgelaufen. Einige Gegendemonstranten seien sichtlich erbost gewesen, dass die Polizei den Demonstrationszug der „Freien Bürger“ geschützt habe – dies sei aber ihr gesetzlicher Auftrag. Es sei jederzeit möglich gewesen, auf den Römerberg zu gelangen oder ihn zu verlassen.

Es dürfte weit über hundert Menschen geben, die das am eigenen Leib anders erfahren haben: sie standen in dem Kessel, den es angeblich nicht gab. Sie konnten den Römerberg nicht verlassen, und während der Zeit dieses Kessels konnte ihn auch von der Braubachstraße niemand betreten.
Zudem gab es nicht nur diesen Polizeikessel am Römerberg/Braubachstraße, es gab im Bereich der Eisdiele / Richtung Haus Wertheim am Südende des Römerbergs die im oben verlinkten Artikel beschriebene Polizeigewalt. Was die Polizei als „höchst friedlich“ bezeichnet, ist: Tritte, Schläge, Fausthiebe, zu Boden gegangene Menschen – alles übrigens an einer versammlungsrechtlich ordnungsgemäß angemeldeten Mahnwache der SeniorInnen der IG Metall Frankfurt.
Sollte die Polizeiführung der Ansicht sein, mit ihrer Aussage die Wahrheit gesagt und keine fette Lüge in die Welt gesetzt zu haben, kann sie das ja gerichtlich klären lassen.

Im Übrigen hat nach vorliegenden Fotos die PEGIDA-Aktivistin Christine Anderson bei der letzten Versammlung ihrer Gruppe auf dem Rossmarkt während der Kundgebung einen Helm getragen (auf diesem Foto: zweite von rechts am Transparent). Die „Wildhüter des PEGIDA-National-Parks“ so der Hessische Rundfunk, also die Polizei, ist gegen diese von ihr sonst üblicherweise als „passive Bewaffnung“ nach §17a Versammlungsgesetz eingestufte Kopfbedeckung von Anderson nicht eingeschritten. Wir haben auf diesem Hintergrund viel Verständnis dafür, wenn nach den Erfahrungen der letzten Wochen auch alle AntifaschistInnen mit Helmen und geeigneten Sicherheitsvorkehrungen gegen Pfefferspray (zB. Schutzbrillen, Mund- und Nasenschutz) zu den Aktionen gegen PEGIDA erscheinen.

Lesens- und sehenswert: Stadtkind

Frankfurts Beitrag zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus: Nazidemos jede Woche.

Der Auftritt der „Freien Bürger für Frankfurt“ inklusive des deutschnationalen Stadtverordneten Hübner am gestrigen 4. Mai war der sosundsovielte in einer ganzen Serie von Versuchen der PEGIDA-Bewegung, in Frankfurt Fuß zu fassen. Seit dem 5. Januar 2015, also seit fast 5 Monaten konkurrieren Gruppen von IslamhasserInnen, Rassistinnen und Nazis darum, wer am Besten Menschenhass auf Frankfurter Plätzen: dem Rossmarkt, der Hauptwache, dem Römerberg verbreiten kann. Dabei kann zum Beispiel völlig offen zum bewaffneten Kampf gegen Muslime aufgerufen werden, der Koran mit „Mein Kampf“ und Mohammed mit Hitler verglichen werden, der Antifaschismus in den Dreck gezogen und eine Sprache Goebbels’scher Prägung verwandt werden. Unter Polizeischutz. Gestern zum Beispiel bezichtigte Heidi Mund in einem ihrer verbalen Rundumschläge die Politiker der BRD, also auch die Frankfurts, auf dem Römerberg als „Volksverräter„, die Medien der Stadt erneut als „rotversiffte Lügenpresse„.

Dies alles unter dem Schutz der Polizei, die sich gestern nach Kräften bemühte, ihren eigenen besonderen Beitrag zu PEGIDAs Hetze zu liefern. Die exakt 36 PEGIDAzis wurden erneut in einem Pferch auf dem Römerberg polizeigeschützt. Nach knapp 40 Minuten Hetze direkt vor der Alten St. Nikolaikirche brachen sie ohne das rituell an dieser Stelle eigentlich vorgesehene Nationalhymnensingen, zu einer Kundgebung Richtung Eiserner Steg auf – im Laufschritt, behelmte Polizei rechts und links. Das war offenkundig mit der Polizei vorher so abgesprochen – diese hatte deshalb kurz zuvor über Twitter verkündet, es gebe jetzt gleich eine Demonstration. Die aus etwa 40 Personen ihnen gegenüberstehende antifaschistische Blockade am Haus Wertheim war zu klein und isoliert – zeitgleich hatte nämlich eine BFE-Einheit den Rest der Römerbergs nach Süden abgeschirmt. Die Blockade wurde mit routinierter polizeilicher Brutalität: Tritten, Schlägen ins Gesicht, Armverdrehen, „Schmerzgriffe“, aufgelöst.
Dabei wurde eine Fahne der IG Metall polizeilich entwendet, ihr Träger geschlagen und zu Boden geworfen, die Fahne über einen Bauzaun „entsorgt“. Ein Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen (VVN-BdA) wurde ebenfalls geschlagen und zu Boden geworfen, seine Fahnenstange zerstört, die Fahne der VVN, in Erinnerung an die „Zebrakleidung“ der KZ-Häftlinge blau-weiß gestreift und mit dem roten Winkel der „Politischen“, ist seither verschwunden. Das ist der Beitrag uniformierter Schläger der Frankfurter Polizei vier Tage vor dem 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus – abgeliefert auf dem Frankfurter Römerberg. Ein denkwürdiges Ereignis, das es verdient, als Beleg für das nach 1945 ungebrochene Feindbild der bundesdeutschen Sicherheitsbehörden, nämlich Linke und AntifaschistInnen, sorgfältig erinnert und weitergegeben zu werden.

Möglich ist das alles aufgrund der Nonchalance und frankfurterischen Wurschtigkeit der hiesigen“Zivilgesellschaft„, die es mit Gleichmut zu ertragen scheint, daß sich Nazis und RassistInnen seid Monaten Woche für Woche zB. mit dem Nazi-Slogan: „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“ versammeln und dabei zugleich größenwahnsinnig verkünden: „Wir sind das Volk„. Ein einmaliges Treffen der HonoratiorInnen der Stadt am 26. Januar auf demselben Römerberg mit der Standard-Beschwörung der angeblich „weltoffenen, liberalen, toleranten“ Kultur der Stadt war ihnen genug, seither schweigen sie beredt.
Die Versuche, die rassistischen Aggressionen von PEGIDA nicht nur protestierend zu umrahmen, sondern widerständig unmöglich zu machen, zu verhindern, überlässt man gleichsam zurückgelehnt-beobachtend der antifaschistischen Bewegung der Stadt und schaut klammheimlich zu oder weg, wie dieser Konflikt Mal für Mal mithilfe der Polizei so gelöst wird, daß Nazis und RassistInnen entgegen aller vollmundigen Behauptungen von OB bis Kirchen usw. eben durchaus einen, nein mehrere Plätze in Frankfurt haben. Ja, sie bekommen sogar wie gestern auch noch die Möglichkeit, die politisch Verantwortlichen für das fatale Sicherheitskonzepte der Stadt unter Polizeischutz als „Volksverräter“ zu titulieren.

PEGIDA Frankfurt zog aufgrund dieser für sie günstigen Situation gestern über den Eisernen Steg und nach Sachsenhausen, wo man erneut auf eine rasch improvisierte antifaschistische Blockade traf. Die Polizei hatte mittlerweile, um die Sicherheit der PEGIDAzis besorgt, die meisten mainbrücken gesperrt. Die dennoch zustande gekommene Blockade wurde wieder mit polizeilicher Gewalt aufgelöst. Zum Schluss stieg Heidi Mund in einen Polizeiwagen und wurde auf Staatskosten vermutlich nach Hause kutschiert, der Rest ihrer Schar fuhr vom Schweizer Platz mit der U-Bahn nach Hause.

Am Zelt der derzeitigen Aktionswoche gegen Faschismus und Krieg, die anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung vom Faschismus an der Hauptwache stattfindet, wurde die Frankfurter Bevölkerung in ausführlichen Redebeiträgen von der Situation unterrichtet, die beiden nacheinander ankommenden antifaschistischen Spontandemonstrationen herzlich begrüßt. Zwei ukrainische Faschisten, die sich unter die Leute gemischt hatten, fingen kurz danach eine Schubserei an, bei der ein Genosse an der Hand verletzt wurde, die eine halbe Stunde vorher schon durch einen Polizisten malträtiert worden war. Symbolisch für diesen Tag.

In einer Nachbesprechung gestern wurde von einem daran beteiligten Sozialdemokraten kolportiert, der SPD-Vorsitzende der Stadt, Mike Josef, solle geäußert haben, er habe gehofft, PEGIDA werde „irgendwann von selbst aufhören„, was an die „Strategie“ des ehemaligen sozialdemokratischen Bürgermeisters Vandreike erinnert, die NPD aus Frankfurt „wegtolerieren“ zu wollen. Diese fatale politische Fehleinschätzung dürfte für alle, die in Frankfurt nicht sowieso eigentlich und irgendwie mit PEGIDA sympathisieren, typisch sein. Sie ermöglicht PEGIDA überhaupt nur. Denn wenn die politisch Verantwortlichen in der Stadt das Verhalten wachsender Polizeigewalt nicht durch ihr Schweigen oder gar Anfeuern decken würde, gäbe es in Frankfurt keine PEGIDA- oder Nazi-Aufmärsche. Noch bei jeder PEGIDA-Kundgebung standen den Rassistinnen jeweils eine um etwa den Faktor 10 größere Zahl von Antifaschistinnen gegenüber.
Ohne Polizeischutz samt politischer Rückendeckung des schwarzgrünen Magistrats und des SPD-Oberbürgermeisters Feldmann gäbe es weder PEGIDA noch sonstige Nazievents in Frankfurt.

Es ist deshalb nicht zu erwarten, daß künftige PEGIDA-Auftritte nach dem bisherigen Drehbuch verlaufen werden.

20. Juni, Rossmarkt Frankfurt: „Ob Ost, ob West – nieder mit der Nazi-Pest!“

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Foto: Esther Seitz mit Nazis der „Berserker Pforzheim, den bekannten Hitlergrußzeigern“, wie „München Nazifrei“ zum Foto anmerkt.

Am 20. Juni in Frankfurt: kein Fußbreit für Nazis, Rassisten, rechte Hools!

Aufruf der Anti-Nazi-Koordination Frankfurt

Seit einigen Wochen kursiert in Nazi- und PEGIDA-Kreisen die Idee, am 20.6. eine größere Demonstration in Frankfurt/Main an den Start zu bringen. Angemeldet wurden dafür inzwischen eintausend Personen.
Anmelderin ist Esther Seitz, die ihr neugegründetes Bündnis zuerst „Widerstand West“ nannte, bevor sie „nach Monaten intensiver Arbeit“ (O-Ton Seitz) bemerkte, daß dieser Name bereits von militanten Nazis in NRW belegt ist.

Die PEGIDA-Aktivistin aus dem Orga-Team von BAGIDA München, hat ihr neues Bündnis inzwischen in „Widerstand Ost/West“ umbenannt. Zur Zeit touren Michael Stürzenberger und sie ähnlich wie die naziaffine und rechtsevangelikale Heidi Mund von den „Freien Bürger für Deutschland“ durch größere und kleinere Ort des Westens der Republik und propagieren eine gemeinsame „Großdemonstration“ gegen „Islam und Linksfaschisten„.

Ziel: am 20. Juni eine Demonstration mit Tausend AktivistInnen des Spektrums von PEGIDA, HoGeSa und Nazis in Frankfurt auf die Beine zu stellen. Treffpunkt: Rossmarkt, 12:30 Uhr.

Ersehnt und angekündigt ist, „ein Mal ALLE Patrioten auf die Straße zu bringen„.

Der Hintergrund ist klar: neben anderen Rivalitäten im IslamhasserInnen- und Nazi-Lager tobt auch ein erbitterter Machtkampf zwischen Lutz Bachmanns PEGIDA Dresden und Michael Stürzenbergers BAGIDA um die Vorherrschaft im Nazi- und Rassistenspektrum der alten BRD. So wie sich in Frankfurt und andernorts die Fraktionen von PEGIDA gegenseitg den Namen streitig machen oder sich höhnisch übereinander äußern, ist es offenbar überall. Seitz/Stürzenberger sind da keine Ausnahme. Nun schlagen sie vor, mit diesem Stil – unter ihrer Führung natürlich – Schluß zu machen. Ein Mal, ein einziges Mal sollen, so betteln sie, sich einfach alle braunen Sackgesichter der Alt-BRD folgsam hinter Esther Seitz versammeln, gemeinsam handeln und dafür sorgen, daß „die Antifa die Straße verliert„. Das soll am 20. Juni in Frankfurt geschehen.

Uns ist es egal, unter welchem Label, welchem Logo, welcher Parole oder unter welcher „Führung“ Nazis, Hooligans und  Rassisten wo auch immer auf die Straße gehen wollen. Diese Leute nutzen ihren wahnhaften Hass auf „den Islam“ als kleinsten gemeinsamen Nenner für ihre sehr unterschiedlichen nationalistischen, rassistischen,  faschistoiden Ziele. Sie stellen eine Gefahr für migrantische Kolleginnen und Kollegen, für Linke, für alle Menschen dar, die sich dem Weltbild von Nationalismus und Rassismus nicht fügen.
Das ist nicht nur eine Frage menschenverachtender Gedanken und Einstellungen:
seit dem Beginn des Aufstiegs der PEGIDA-Bewegung haben sich die gewalttätigen Angriffe auf islamische Einrichtungen, auf Flüchtlingsheime, auf MigrantInnen drastisch erhöht. Sie liegen für 2015 heute bereits so hoch, wie für die Jahre 2013 und 2014 zusammen. Das ist die Frucht von PEGIDA.
Diese Leute versuchen derzeit, so etwas wie den Keim einer faschistischen Massenbewegung zu gründen. Die Demonstration in Frankfurt soll offenbar ein Schritt in diese Richtung werden. Diesen Brandherd gilt es darum jetzt auszutreten, bevor er um sich greifen kann. Darum werden wir ihnen überall gemeinsam, entschlossen und solidarisch entgegentreten – am 20. Juni in Frankfurt.

Wir rufen alle AntifaschistInnen überall dazu auf, sich dabei kämpferisch auf unsere Seite zu stellen.

Seit Anfang Januar hat PEGIDA in Frankfurt kein Bein auf den Boden bekommen.Großmäulig und hilflos zugleich haben ihre SprecherInnen immer wieder angekündigt: „Frankfurt ist der Geburtsort des Linksextremismus – und in Frankfurt wird er beerdigt werden!

Da PEGIDA oder „Widerstand Ost/West“ ankündigt, am 20.6. damit in Frankfurt zu demonstrieren, rufen wir alle AntifaschistInnen dazu auf: laßt uns gemeinsam den Anfang vom Ende der PEGIDA-Bewegung einläuten, indem wir ihre angeberhafte „Großdemonstration“ zum Desaster werden lassen!
Nehmen wir ihnen die Lust auf weitere Versuche dieser Art!

Kommt nach Frankfurt!
Keinen Fußbreit den Nazis, RassistInnen von PEGIDA und rechten Hooligans des „Widerstands Ost/West“.
Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda!
Ob Ost, ob West – nieder mit der Nazi-Pest!

Anti-Nazi-Koordination
Frankfurt

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Was können wir ab sofort tun?

1. Informieren, diskutieren
Die Anti-Nazi-Koordination wird am 26. Mai eine öffentliche Veranstaltung organisieren: „Fünf Monate Widertand gegen PEGIDA – Bilanz und Perspektive“. Kommt und bringt Eure Gedanken, Eure Ideen, Eure Kritik, Eure Vorschläge ein! Nähere Infos zu Zeit und Ort demnächst hier auf unserer Seite.

2. Vorbereiten – organsisiert euch in Bezugsgruppen, übt miteinander das Verhalten auf Demos.
Wenn Ihr Interesse an Aktionstrainings habt – meldet Euch bei ank_ffm@gmx.de

3. mobilisieren – hier ist der Aufruf als pdf: Aufruf ANK 20.6.2015
druckt Euch den Aufruf aus, verteilt ihn überall, plakatiert ihn, diskutiert mit KollegInnen, FreundInnen, GenossInnen…

Wir sehen uns auf der Straße!

Festnahme bei der Maikundgebung des DGB

Bei der gestrigen Maikundgebung des DGB wurde ein Kollege von der Polizei festgenommen und auf das Präsidium gebracht. Die ganze Strecke der Demonstration war schon vor Beginn der Kundgebung auf dem Römerberg in einem ungewöhnlich hohen Maß mit Gruppen von PolizistInnen in Kampfanzügen gekennzeichnet gewesen, solche Gruppen standen auch auf dem Römerberg. Im Vergleich zu früheren Jahren war das eine deutlich Steigerung der Polizeipräsenz, die polizeilich mit der unklaren Sicherheitslage nach dem versuchten salafistischen Anschlag auf das abgesagte Mai-Radrennen „begründet“ wurde.
Dagegen wie auch gegen die Festnahme des Kollegen aus dem Demonstrationszug heraus gab es keinerlei Protest seitens der DGB-Demoleitung, es wurde auch verhindert, daß die Tatsache der Festnahme über die Anlage der Bühne bekanntgegeben werden konnte. Als Grund für die Festnahme war angegeben worden, der festgenommene Kollege sei auf einem Foto während der M18-Blockupy-Proteste zu sehen. Dieses Foto werden die BeamtInnen wohl kaum zufällig dabei gehabt haben – was ein schräges Licht auf die polizeiliche „Begründung“ für ihre auffällige Präsenz bei einer gewerkschaftlichen Kundgebung wirft.
Am Ausgang des Römerbergs sammelten sich nach einigen Megafondurchsagen etwa 150 Personen, die sich in einem spontanen Demonstrationszug auf den Weg über Hauptwache und Eschersheimer Landstraße zum Polizeipräsidium aufmachten.  Die Stimmung in der lauten und kämpferischen Demo war sehr gut, es wurden fast ununterbrochen Parolen gerufen und in improvisierten Redebeiträgen die Bedeutung der internationalen Solidarität in Geschichte und Gegenwart des 1. Mai, von Rassismus und Polizeiverhalten am Beispiel des NSU thematisiert. Vor dem Haupteingang des Polizeipräsidium wurde für etwa 40 Minuten die gesamte Miquelallee blockiert. Der festgenommene Kollege wurde nach etwa 20 Minuten frei gelassen, mit Jubel und Sprechchören begrüßt. Nach einigen Redebeiträgen vor Ort löste sich die Blockade dann auf.

In einer am Nachmittag erstellten Pressemitteilung zu dem Vorfall heißt es:
Die Unterzeichnenden stellen fest: der 1. Mai ist der internationale Kampftag aller arbeitenden Menschen, die für ein besseres Leben, gegen Ausbeutung, Unterdrückung, Rassismus, Faschismus und Krieg eintreten.
Wer sie angreift, stellt sich selbst in eine lange und blutige Tradition der Unterdrückung.
Ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf alle!
Es lebe der 1. Mai!
Hoch die internationale Solidarität!“

Vor dem 4. Mai: PEGIDA Frankfurt Rhein-Main zieht Kundgebungsanmeldung zurück. Oder doch nicht? Dafür H.Munds Gruppe auf dem Römerberg.

UPDATE 3.5.: Wie heute nachmittag bekannt wurde hat PEGIDA Frankfurt Rhein-Main nun seine Ankündigung einer Veranstaltung an der Hauptwache selbst endgültig zurückgezogen. Damit findet am Mo, 4.5., lediglich die Veranstaltung der FBfD um Heidi Mund auf dem Römerberg statt. Sie soll um 19:30 starten. AntifaschistInnen werden sich ab 18:30 vor Ort versammeln.

UPDATE 2.5.: Das Ordnungsamt hat zwar wegen der bereits seit längerem erfolgten Belegung der Hauptwache im Zeitraum 2.- 9. Mai für die Antifaschistische Aktionswoche des Bündnis 8.Mai die Anmeldung von PEGIDA Frankfurt Rhein-Main verbindlich zurückgewiesen.
Hans Joachim Weber aus dem Kreis dieses Rassistentrüppchens möchte aber dennoch am kommenden Montag auf die Hauptwache und bemüht sich in diesem Sinne weiter. Das berichtet die FNP. Auf der Homepage von PEGIDA Frankfurt Rhein-Main wird deshalb seit Tagen trotz der Absage der Behörden für die Kundgebung am 4.5. an der Hauptwache weiterhin  geworben. Hierüber wurde heute die Leitung des Polizeireviers 1 informiert.
Denkbar ist durchaus, daß sich die PEGIDAzis über die Absage des Ordnungsamts hinwegsetzen und einfach versuchen, dennoch an der Hauptwache zu demonstrieren.
Wir möchte das hiermit bekannt machen und infomieren alle AntifaschistInnen darüber, daß die Nazis und Rassisten von PEGIDA Frankfurt Rhein-Main anscheinend unbedingt zeitgleich mit Heidi Munds FBfD eine Kundgebung durchführen wollen. Haltet Euch informiert und seid darauf vorbereitet, es möglicherweise mit zwei Nazikundgebungen in Frankfurt zu tun zu haben: FBfD ab 18:30 am Römerberg, ab 19:00 PEGIDA Frankfurt Rhein-Main irgendwo anders in der Innenstadt, möglicherweise an der Hauptwache.
Sowie Weiteres bekannt wird, informieren wir Euch! 

Für den kommenden Montag, 4. Mai, hatten sowohl PEGIDA Frankfurt Rhein-Main um Hans Joachim Weber (Bad Homburg) als auch H. Munds „Freie Bürger für Deutschland“ zeitgleich Kundgebungen an Hauptwache und Römerberg angemeldet. Nun hat PEGIDA Frankfurt seine Kundgebung nicht nur auf der Hauptwache, sondern für diesen Tag komplett abgemeldet, wie aus dem Ordnungsamt verbindlich mitgeteilt wurde.
Die „Freien Bürger“ bleiben bei ihrer Androhung, sich am Montag um 18:30 Uhr auf dem Römerberg  sehen zu lassen.
Mal sehen, wie viele kommen. In Dresden hat sich gerade herausgestellt, daß die dortige Polizei PEGIDA-Teilnehmerzahlen wohl weit überhöht behauptet (MoPo).

AntifaschistInnen treffen sich ab 17:30 vor Ort.
Auf ein Neues!

26. Mai, 19:00 Uhr: „Fünf Monate Widerstand gegen PEGIDA in Frankfurt – Bilanz und Perspektiven“

Seit dem 5. Januar 2015 versucht PEGIDA unter wechselnden Namen, in Frankfurt Fuß zu fassen.
Tausende haben dagegen fast wöchentlich aktiv und erfolgreich Widerstand geleistet. Wie geht es weiter?
Die Anti-Nazi-Koordination lädt alle AntifaschistInnen und DemokratInnen zur Diskussion folgender Fragen ein:

•    Was ist PEGIDA?
•    Kann sich PEGIDA auf Meinungsfreiheit berufen?
•    Zu Polizeiverhalten und politischer Verantwortung
•    Zur Bedeutung des anti-islamischen Rassismus
•    Wie geht es weiter?

Die Veranstaltung findet am am Dienstag, 26. Mai 2015, 19 Uhr statt, der Ort wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Diskutiert mit, bringt Eure FreundInnen, KollegInnen, Bekannten mit, organisiert Euch in Bezugsgruppen!

Kontakt: ank_ffm@gmx.de
Twitter: @ank_ffm

2. – 9. Mai, Hauptwache Frankfurt: Aktionswoche Tag der Befreiung. Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus!

8mai

Das Bündnis 8. Mai existiert in Frankfurt seit einem Jahr. Zu ihm gehören eine Reihe antifaschistischer, migrantischer und Jugendorganisationen. Auch die Anti-Nazi-Koordination arbeitet im Bündnis mit.
Ab dem kommenden Samstag gibt es in einem Veranstaltungszelt an der Frankfurter Hauptwache eine Serie von Veranstaltung zum 70. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus. Dabei geht es um die Geschichte des 8. Mai, die gegenwärtige Situation in der Ukraine und die Rolle der BRD dabei, es geht um den faschistischen Anschlag auf das Gewerkschaftshaus in Odessa am 2. Mai 2014, der mindestens 48 Menschen das Leben kostete, um die aktuelle Krise der antifaschistischen Bewegung hierzulande und deren Perspektiven. Am 8. Mai rufen wir zu einer Demonstration auf (Aufruf) – anschließend feiern wir gemeinsam mit der VVN auf dem Römerberg. Zum Schluß gibt es am 9. Mai ein HipHop-Konzert auf der Hauptwache. Das komplette Programm mit allen Terminen und Zeiten kann hier angeschaut werden.
Kommt zahlreich, bringt Eure Freundinnen und Freunde mit, diskutiert mit uns, schaut Euch die Ausstellung und den Film an, nehmt an den Aktionen teil, lernt neue MitstreiterInnen, Genossinnen und Genossen, kennen, und feiert mit uns den Sieg der internationalen antifaschistischen Solidarität über Nazideutschland – wer nicht feiert, hat verloren!

Nazifaust und Grundgesetz…

Mund, Bandura, Seitz, Anderson

Am gestrigen Montag schützten deutsche Polizisten wieder mal Faschisten. Buchstäblich, wie es das Foto oben zeigt. Heidi Mund, Esther Seitz und Karl Michael Merkle alias „Michael Mannheimer“ tönten bei dieser Gelegenheit mal wieder, die Nazis von heute, das seien wir, die AntifaschistInnen. Sie kennen angeblich gar keine Nazis. Bei PEGIDA gebe es keine.
Und wen sehen wir auf diesem Foto der Frankfurter Neuen Presse (zum Vergrößern auf das Foto klicken …)?
Von rechts nach links: Karl-Michael Merkle, Christine Anderson (AfD), Esther Seitz (BAGIDA) und ganz links Heidi Mund (Freie Bürger für Deutschland). Und da, mittendrin, mit Sonnenbrille, Basecap, aus Versehen mal kurz runtergerutschtem Schal und der Faust am Grundgesetz –  ist das etwa nicht Benedikt B. von den „Nationalen Sozialisten Rhein-Main“, die ehemalige Verwaltungsfachkraft aus der Offenbacher Stadtverwaltung? (Swing , FR)?
Wir sind gespannt, ob er das nächste Mal wieder dabei ist. Und danken für den herrlichen Beleg.

PEGIDA und „Michael Mannheimer“: geordneter Rückzug dank Polizei

PEGIDA Frankfurt um Heidi Mund aka „Freie Bürger für Deutschland“ haben gestern (27.4.) erneut ein 35 Personen starkes bizarres Gastspiel auf dem Rossmarkt abgeliefert. Tragende Rollen dabei spielten der faschistoide Rassist Karl-Michael Merkle alias „Michael Mannheimer“, die Münchner BAGIDA-Aktivistin Esther Seitz sowie – im Grunde in der Hauptrolle – die Frankfurter Polizei. Umringt wurden die PEGIDAzis erneut durch etwa 300 – 400 Antifaschistinnen.
Eingeleitet und beendet wurde das Ganze erneut durch Heidi Munds geradezu liturgische Rahmenbeiträge, unter denen einmal mehr ihre Gesangsdarbietung des Deutschlandliedes hervorragte – irgendwas zwischen singender Säge und Heintje.
Esther Seitz aus München hat in den vergangenen Tagen für Wirbel durch die Anmeldung eines rassistischen Großevents auf dem Rossmarkt gesorgt: am 20.6. sollen dort 1000 Nazis des „Widerstands West“ unter ihrem Kommando antanzen. Nun korrigierte sie kleinlaut und vollmundig zugleich: gemeint sei nicht der allseits bekannte gewalttätige „Widerstand West“, sondern der unter ihrer Ägide überhaupt erst zu gründende „Widerstand Ost/West“, mit dem sie in Frankfurt das Abendland gegen das Morgenland verteidigen will. Mit tausend Personen.
Ansonsten rief sie mit schriller Stimme erneut allerlei unzusammenhängende und schmähende Behauptungen gegen Koran, Mohammed, Islam in die Gegend.
„Michael Mannheimer“ hat noch am 26.3. die Erkenntnisse der Weltöffentlichkeit über den Germanwings-Absturz in den französischen Seealpen durch die gesicherte Erkenntnis bereichert, der Verursacher der Katastrophe sei der zuvor heimlich zum Islam konvertierte Copilot. Es handele sich um ein Selbstmordattentat, direkt angeleitet aus dem die Weltherrschaft anstrebenden islamischen Kalifat, Zweigstelle Bremen. War nicht auch Twin-Towers-Terror-Pilot Mohammed (!) Atta längere Zeit in Hamburg aktiv? Nun habe auch Deutschland sein 9/11! Es werde jetzt endlich Zeit, „den Islam“ samt „Terrorhandbuch“ Koran als terroristische Vereinigung zu verbieten und zu verfolgen. Auch wenn Merkle diesen psychopathischen Irrsinn inzwischen dann doch lieber von seinem Blog gelöscht hat ist er natürlich dennoch im Internet an verschiedenen Stellen und in deutsch und englisch aufzufinden. Seine zentrale These zur Notwendigkeit einer Strafverfolgung von Millionen in der BRD lebenden Muslimen aufgrund § 129 StGB wiederholte er aber auf dem Frankfurter Rossmarkt, also in unmittelbarer Nähe von Geburtshaus und Denkmal Johann Wolfgang von Goethes, der bekanntlich ein großer Verehrer von Koran und Islam war.
Seine weiteren Ausführungen waren von den aus seinem Mund bereits bekannten wahnhaften und hasserfüllten Konstruktionen geprägt:
sich und die Seinen hält er für die einzig wahren deutschen Patrioten und Kämpfer für die deutsche und abendländische Kultur, die demnächst in einem islamisierten Chaos unterzugehen droht.
Antifaschistinnen sind die Nazis und Faschisten von heute, er und die Seinen repräsentieren den antifaschistischen Widerstand gegen den Islamfaschismus.
Der Nazifaschismus war in Wahrheit eine Form des Sozialismus und eine linke Bewegung, deren Nachfolger nicht nur die heutige Antifa ist. Vielmehr ist die gesamte derzeitige deutsche Gesellschaft vom Sozialismus infiziert, sind „die Politiker“ und die „rotversiffte Lügenpresse“ allesamt Linke und die BRD ist ein „sozialistischer Staat“.
Gleichzeitig behauptet „Mannheimer“, er sei ein Sprecher „des Volkswohls“ und der erdrückenden Mehrheit des (bio)deutschen Volkes. Er phantasiert sich öffentlich als mutigen Wahrheitskünder einer kleinen wachsamen Minderheit, die gleichzeitig die Mehrheit repräsentiert. Aus diesem religionsähnlichen, offenkundig narzistischen Größenwahn (der mit Munds fundamentalistisch-neopfingstlerischen Missionseifer formal durchaus harmoniert, obwohl er inhaltlich erkennbar etwas ganz anderes will), leitet Mannheimer seit 2011 wieder und wieder seine Berechtigung ab, das „deutsche Volk“ unter Berufung auf Art. 20 (4) des Grundgesetzes zu den Waffen eines Bürgerkriegs gegen den Islam aufzurufen. Dies alles in einer Gestik, Körpersprache und quäkenden Stimmlage, die bei Beobachterinnen fast automatisch zum inneren Bild eines gummiballartig auf- und niederhüpfenden Giftzwergs oder „biodeutschen“ Rumpelstilzchen führen muss. Es ist nicht erstaunlich, daß sich verschiedentlich islamische PassantInnen erschreckt bis empört zu dem gewaltverherrlichenden Unsinn des Herrn M. äußerten – ihnn kann man künftig Märchen von „Willkommenskultur“ und „Weltoffenheit“ nicht mehr erzählen.

Mund, Seitz und Merkle sind lebendige Beispiele des gegenwärtigen, geistig verwahrlosten und verrohten bildungsfernen deutschen Wut-Kleinbürgertums, wie allein schon aus Seitz‘ Fähigkeit hervorgeht, angesichts eines Denkmals, das den Schöpfer des „West-Östlichen Divans“ ehrt, zu einer gegen den Islam gerichteten Sprachschöpfung wie „Widerstand Ost/West“ fähig zu sein. Goethe oder Seitz/“Mannheimer“, abendländische Aufklärung und Kultur oder hasserfüllte sogenannte „Islamkritik“ – das sind einander ausschließende Alternativen.

So bizarr Mannheimer, Mund und Seit auftreten, so sehr sie an sich eher ein Fall für die Psychopathologie zu sein scheinen, so ernst und blutig sind die Konsequenzen dessen, wofür sie stehen. Bundesweit sind seit dem Auftreten der PEGIDA-Bewegung(en) die Zahlen von Anschlägen auf islamische Einrichtungen und Flüchtlingsunterkünfte selbst nach Angaben des BKA in die Höhe geschnellt. In Wuppertal stachen am 11.4. drei HoGeSa- / PEGIDA-Aktivisten vor dem Autonomen Zentrum auf einen türkischstämmigen Genossen ein, der bis heute im Koma liegt. Einer von ihnen gehörte zu den Orgaisatoren der Wuppertaler Demo, die PEGIDA großmäulig als „battle of the year“ angekündigt hatte, dann aber komplett in den Sand gesetzt hatte. Mit dabei aus Frankfurt: Heidi Mund. Die Kontaktwege von verbaler Hasspropaganda zu realer Mordlust sind sehr kurz.

Gäbe es nicht die hessische Polizei und das Frankfurter Ordnungsamt – Gestalten wie Mund, Seitz, Stürzenberger, „Mannheimer“ hätten keine Chance, in Frankfurt öffentlich ihren rassistischen und faschistischen Hass zu verbreiten. Aber die vornehmste Aufgabe der Sicherheitsbehörden in der Mainmetropole scheint seit Anfang des Jahres darin zu bestehen, sorgfältig dafür zu sorgen, daß Frankfurt nur ja seine allwöchentliche antiislamische Hassration abbekommt. Daran scheinen sich nicht viele weiter zu stören: Oberbürgermeister und Kirchen, Gewerkschaftsführung und die meisten Parteien, Kulturbetrieb und Bildungsinstitutionen überlassen in vornehmer Zurückhaltung das Geschäft, die nazikompatiblen Rassistinnen des PEGIDA-Spektrums tatkräftig und allwöchentlich in Schach zu halten, einigen Hundert Antifaschistinnen, die, wozu ebenfalls in aller Regel klammheimlich-dankbar geschwiegen wird, ihrerseits von gepanzerten Polizeistiefeln und -fäusten, „Mehrzweckeinsatzstöcken“ und Pfefferspray traktiert werden. Das offizielle Frankfurt, die Spitzen seiner „Zivilgesellschaft“ hat offenbar mit „Platz für Rassismus“, sofern dieser nur von der Behörde trotz volksverhetzenden Inhalts für unbedenklich erklärt und der Polizei gut gehegt wird, gar kein Problem. Das ist die Lage, seit Monaten.

Zum hierzu passenden Schluss kesselte darum die Polizei einen Teil der Antifaschistinnen auf der Kaiserstraße für etwa 40 Minuten ein und sicherte auf diese Weise PEGIDA und Co. zwar nicht die wieder mal angemeldete Demonstration, dafür aber einen einigermaßen sicheren Rückzug in die Taunusanlage. Auf dem Weg dorthin räumte die Polizei unter anfeuernden Rufen von etwa 40 PEGIDAZis („räumen, räumen!“) eine antifaschistische Blockade beiseite. Dies quittierte die rassistische Meute mit dem triumphierenden Ruf „Wir sind das Volk“ sowie dem sattsam bekannten Nazi-Slogan „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!“ und stieg dann zu Füßen der Deutschen Bank, die Deutschland gewiss nicht verlässt, schnell in die S-Bahn.
Dem folgte eine etwa einstündige Spontandemonstration der Antifaschistinnen in Richtung Bahnhofsviertel und von dort zurück in die Innenstadt, der die Polizei über weite Strecken nicht folgen konnte.

Fazit: dies war (trotz eines Verhältnisses von 1:10 zwischen PEGIDA und uns) die am schlechtesten besuchte antifaschistische Gegenaktion zu PEGIDA. Sie war zudem schlecht organsiert.
So bedauerlich und zugleich verständlich das ist – wichtig ist auch: die Wut wächst. In vielen Gesprächen am Rande war das feststellbar. Es wird sich zeigen, wie dem künftig angemessen Ausdruck zu verleihen ist.

Für den kommenden 4. Mai müssen wir besser – und vor allem: viel mehr werden! An diesem Tag wollen PEGIDA-Nazis zeitgleich sowohl auf dem Römerberg als auch auf dem Rossmarkt demonstrieren. Wir bitten jetzt schon alle, sich ab sofort an der Mobilisierung massiv zu beteiligen, sich in Bezugsgruppen auf diesen Tag vorzubereiten und sich auf den üblichen Seiten  (ausser unserer Seite: nofragida, antifa-frankfurt.org) auf dem laufenden zu halten. Ein Aufruf der ANK für den 4.2. ist spätestens übermorgen online.