Manolis Glezos: Ein Unrecht muß gesühnt werden.

Manolis Glezos, populärer griechischer Volksheld wegen seiner spektakulären Aktion gegen die faschistische deutsche Besatzungsmacht am  30. Mai 1941, als er deren Hakenkreuzfahne  von der Akropolis in Athen riss, wurde vor wenigen Tagen bei einem Polizeieinsatz gegen demonstrierende Gewerkschafter von den Hütern der herrschenden Ordnung verprügelt und mit Tränengas besprüht.
In deutschen Medien gilt für die derzeitige Finanzkrise in Griechenland fast durchgehend die „Erklärung“, die griechische Regierung habe sich seinerzeit auf betrügerische Weise die Mitgliedschaft in der Euro-Zone erschwindelt und sich auf Kosten aller übrigen Euro-Volkswirtschaften einen üppigen und finanziell verwöhnten Beamtenapparat geleistet, den, so zB. BILD, jetzt angeblich „wir“ bezahlen sollen.
Manolis Glezos machte kürzlich deutlich, daß nichts ferner von der Wahrheit ist.  Umgekehrt:  noch immer hat der deutsche Staat die berechtigten Forderungen Griechenlands nach Reparationen für die Zeit der faschistischen Besatzung nicht erstattet. Weiterlesen „Manolis Glezos: Ein Unrecht muß gesühnt werden.“

In memoriam Georg Elser

180px-Georg_Elser-Briefmarke Heute vor 70 Jahren, am 8. November 1939, schlug der Bombenanschlag des kommunistischen Widerstandskämpfers Georg Elser (1903 – 1945) auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller fehl.
Elser bezahlt seinen mutigen Versuch am 9. April 1945 im KZ Dachau mit dem Leben.
Wäre sein Attentat nicht fehlgeschlagen, wäre die Geschichte Deutschlands und Europas anders verlaufen und Millionen Menschen hätten überlebt.

Darmstadt: Prozess gegen Alt-Nazi eingestellt / Protestdemonstration am kommenden Sonntag

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Wie erst jetzt bekannt wird, hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt bereits im Februar 2009 den Prozess gegen Heinrich Schubert eingestellt. Heinrich Schubert wurde von der Militärstaatsanwaltschaft in Turin wegen „Mordes an italienischen Staatsbürgern“ in Chiuso Pesio in der norditalienischen Provinz Cuneo verantwortlich gemacht und angeklagt. Schubert war Kommandant einer berittenen Aufklärungseinheit der 34. Division der Wehrmacht, die vor allem zur Partisanenbekämpfung in der Region stationiert war. Als Grund für das Prozessende wurde „Mangel an Beweisen“ angeführt. Eine offizielle Erklärung der Staatsanwaltschaft allerdings gab es nicht. Es folgt eine ausführliche Presse-Erklärung der Anti-Nazi-Koordination Darmstadt und Aufruf zu einer Demonstration am Sonntag, 17. Mai, 12 Uhr:

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1. Mai 2009: Tausende verhindern gemeinsam den Mainzer Nazi-Aufmarsch

Die Nazi-„Inititative Südwest“ unter ihrem „Führer“ Mario Matthes (NPD) hat mit dem Versuch, am 1. Mai in Mainz zu demonstrieren, eine glatte Bauchlandung hingelegt. Etwa 100 Nazis (Fotos hier) standen am Hauptbahnhof etwa 3000 – 5000 AntifaschistInnen gegenüber und wurden aufgrund der Lage von der Polizei über zwei Stunden am Abmarsch gehindert. Schließlich gab der Anmelder entnervt auf und sagte selber seine Demo ab. Der Mainzer Innenminister verbot hierauf den Aufmarsch für Mainz und das gesamte Bundesland. Gegen 16:00 mußten die braunen Kameraden die Stadt in einem Zug Richtung Pfalz und Saarland verlassen. Es folgt eine kurze Beschreibung des Tages (SWR-Bericht) und eine knappe Einschätzung (weiterer Filmbericht). Der EA hat den Tag über zur Frage von Festnahmen einen Newsticker veröffentlicht, der hier nachgelesen werden kann:

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Neues Veranstaltungsprogramm der MASCH Frankfurt

Die Marxistische Abendschule (MASCH) Frankfurt hat ihr neues Halbjahresprogramm veröffentlicht. Es umfasst zwei Abendveranstaltungen zur Nachgeschichte der Novemberrevolution, eine zum Thema Feminismus, einen Vortrag zur aktuellen Weltwirtschaftskrise, einen Workshop zum Politischen Lied, ein BilderGespräch im Museum Giersch sowie eine auf ein Jahr angelegte gemeinsame Lektüre von Peter Weiss‘ Roman „Die Ästetik des Widerstands“. Weitere Informationen, Zeiten, Orte, ReferentInnen finden sich im neuen Flyer der MASCH: bitte anschauen, ausdrucken weiterversenden, verteilen …: masch-programm-2009-i

27. Januar, 18 Uhr: der ermordeten Roma und Sinti gedenken

Am 27. Januar, 18 Uhr findet an der Gedenktafel für die ermordeten Roma und Sinti in der Zeit des Nazifaschismus eine Kundgebung zur Erinnerung an die unbehelligten Organisatoren dieses Völkermords statt: Eva Justin und Karl Ritter, beide nach der Befreiung von 1945 ohne jede Strafverfolgung im Stadtgesundheitsamt Frankfurt tätig.

Veranstalter des Gedenkens: Roma-Union / Ort und Zeit: Braubachstraße 8 – 22
Text der Presse-Erklärung (Roma-Union)

15. Januar: Revolutionärin vs.Terroristenjägerin

kathekollwitzmemorial Angela Merkel (nebst Frank-Walter Steinmeier) jagt den Terror bzw. läßt ihn jagen – ob in Somalia, Afghanistan, derzeit Gaza und an vielen anderen Orten, ob durch die „Vorratsdatenspeicherung“ oder das neue BKA-Gesetz. Nun beweist sie auch noch Geschichtssinn: durch einen gut getimten Besuch in der Stasi-Unterlagen-Behörde. Und zwar am 15. Januar 2009, auf den Tag genau 90 Jahre, nachdem Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg nach Absprache zwischen Gustav Noske (SPD) und der Armeeführung von einem Freikorps gefangengenommen worden war – als, so damals die Kräfte der alten Ordnung,  „Terroristen“ gehetzt und gegen Belohnung ausgeliefert von braven BürgerInnen, danach „auf der Flucht erschossen“ bzw. „von der aufgebrachen Menge erschlagen“ und zuletzt im Landwehrkanal versenkt wurden (Kommentar in „junge Welt„). Die politisch weitreichenden Konsequenzen dieser damaligen Notwehrhandlung von bürgerlicher Gesellschaft, Machbarkeit, Aufklärung, christlichem Abendland und Zivilisation sind bekannt. Sicherlich auch Frau Merkel: sie hat bestimmt in ihren früheren Zeiten als FDJ-Sekretärin mal was von der Kontinuität der Freikorps zur NSDAP gehört oder sogar referiert – und sie kennt sicher auch die Kontinuitäten von Wehrmacht zur Bundeswehr (gerade konnten wir ja etwa in der Tagesschau am Montag  den Ex-Gebirgsjägergeneral Klaus Reinhardt als „Sicherheitsexperten“ zur Lage im Nahen Osten hören).  Merkel weiß also, was sie tut – denn vergesslich ist sie nicht. Ob man sich allerdings an  auch nur eins ihrer Worte noch in 90 Jahren so erinnern wird, wie man sich weltweit in diesen Tagen an die letzten öffentlichen Worte von Liebknecht und Luxemburg erinnert, muß sehr bezweifelt werden. Trotz alledem.

Wenn die Erinnerung nicht in die verteidigenswerte Gegenwart passt…

Memories - 1968 in Frankfurt a.M. 01 Auch die schwarz-grüne Stadtregierung in Frankfurt gehört selbstverständlich zu jenen, die sich ›68‹ in ihr Portfolio gelegt haben. Anläßlich des 40-jährigen Jubiläums der ›68er‹ präsentiert das Historische Museum die Ausstellung ›Die 68er. Kurzer Sommer – lange Wirkung‹. Zum Warm-up für Journalisten lud das Presse- und Informationsamt Frankfurt für den 28.4.2008 zu einer Tagesveranstaltung ein:
The times they are changin‘ – Die 68er ins Museum? Weiterlesen „Wenn die Erinnerung nicht in die verteidigenswerte Gegenwart passt…“

10. – 14. April: Internationales antifaschistisches Jugendtreffen in Weimar und Buchenwald

KZ Buchenwald MahnmalNie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. (Schwur von Buchenwald)

Auf der Basis dieser Forderungen treffen sich vom 10. – 14. April in Weimar und dem ehemaligen KZ Buchenwald Jugendliche aus vielen Ländern zu einem von der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) getragenen antifaschistischen Workshop. Nähere Informationen: Weiterlesen „10. – 14. April: Internationales antifaschistisches Jugendtreffen in Weimar und Buchenwald“

4. April, 20 Uhr, Dritte-Welt-Haus (Falkstraße): antifaschistischer Info- und Filmabend

Diese Veranstaltung ist die Fortsetzung des antifaschistischen Abends vom 11.01.2008. Wir zeigen den Film „La bataille du rail“ von René Clément. Der Film handelt vom Widerstand französischer EisenbahnerInnen gegen die Nazi-Besatzung. Im Ursprung als Dokumentationsfilm gedacht, wurde daraus ein Spielfilm, in dem die EisenbahnerInnen sich selbst spielen.
Zudem möchten wir euch über den Stand der Dinge bezüglich der Repressionen gegen die antifaschistischen Aktionen vom 07.07.2007 informieren. Es sind 3 Prozesse terminiert, die sich auf Vorwürfe wie Widerstand gegen die Staatsgewalt, Beleidigung und versuchte Körperverletzung beziehen. Ein 4. Termin wird noch folgen.
Auch sind mittlerweile 2 Bußgeldbescheide von der deutschen Bahn AG wegen der Gleisbesetzungen im Zusammenhang mit der Behinderung der Anfahrt von Nazis ergangen. Gegen beide Bußgeldbescheide wurde von den Betroffenen Widerspruch eingelegt.
Wir werden diesen Prozessen gemeinsam entgegentreten und möchten mit euch über Vorstellungen zur Mobilisierung, Unterstützung und Ideen diskutieren.