Für Freitag, den 27.7.2012 hat die NPD bekannt gegeben, ihr „Deutschland-Flaggschiff“ (gemeint ist ein leicht beschädigter LKW), werde von 15 -17 Uhr auf dem Frankfurter Römerberg Station machen. Als Sprecher sind Matthias Faust und Holger Apfel angekündigt. Man wolle nicht „Europas Zahlmeister sein“, tönen die Nazis. Na gut, bislang haben sie ja vor allem das Geld des Verfassungsschutzes ausgegeben. Es wäre nicht erstaunlich, wenn AntifaschistInnen, die keine Lust auf die Präsenz des parlamentarischen Arms des NSU in Frankfurt oder sonstwo haben, sich hiergegen zusammenfinden würden.
Kategorie: Neonazis, Nazis
Verfassungsschutz: folgt Eisvogel auf Fromm? Da fällt uns doch was ein ….
Heinz Fromm ist als Präsident des Verfassungsschutzes zurückgetreten. Das war seine Konsequenz aus der vorzüglichen Kooperation seiner Behörde mit dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), sowie den behördlichen Vertuschungsversuchen dazu. Nun fragt sich: bleibt alles genauso oder wird alles, wie es war? Sollte sein Stellvertreter Dr. Alexander Eisvogel ihn beerben ist für Kontinuität in der Amtsführung gesorgt. Eisvogel konnte schon vor etlichen Jahren schießende Nazis erst dann erkennen, wenn ihn das Schweizer Fernsehen, die Antifa Bern oder Frankfurt Antifaschist_innen darauf hinwiesen. Dann aber gab er, bis zum äußersten entschlossen, kund: das werden wir künftig genauer beobachten!
Der dritte Mann des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) – ein Anruf genügt…
Wolf Wetzel hat in einem aktuellen Artikel anlässlich der jüngsten Ereignisse rund um den Rücktritt des VS-Präsidenten zusammenfassend zu den derzeit bekannten Fakten um die Kooperation von Verfassungsschutz (VS) und NSU gemeinsam mit einem Kommentator der gewiss nicht linksradikalen Frankfurter Rundschau die Frage gestellt: „Was hindert uns daran, von Staatsterrorismus zu reden?“ Seine Antwort: „Die Faktenlage jedenfalls nicht“.
Der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz/BfV Heinz Fromm ist zurückgetreten. Er wußte warum: die Behauptung, sein Referatsleiter habe eigenmächtig Akten vernichtet, die zur Aufklärung der NSU-Morde bedeutungslos sind, hätte nicht lange überlebt.
Ein Leitender Beamter riskiert nicht seinen Job, um bedeutungslose Akten zu vernichten. Ein Referatsleiter handelt nicht eigenmächtig, wenn er die Generalbundesanwaltschaft und den Untersuchungsauschuss belügt.
Würden die Akten aus der Operation „Rennsteig“ belegen können, dass der Verfassungschutz keine heiße Spur, keine (V-Mann-)Kontakte zu den ehemaligen Mitgliedern des Thüringer Heimmatschutzes/THS hatte, hätte man sie vorgelegt, den embedded Medien zugesteckt, wie ein Alibi herumgereicht.
Denn nichts fehlt in dieser Aufklärungsposse mehr, als ein Beweis, dass die Verfolgungsbehörden keine Ahnung hatten, wo sich die abgetauchten NSU-Mitgliedern aufhielten, was sie in den vielen Jahren des Untergrundes machten.
Hätte vor ein paar Monaten jemand behauptet, dass zur ›Aufklärung‹ der neonazistischen Mordserie Akten vernichtet, wichtige Erkenntnisse unterschlagen, Untersuchungsausschüsse belogen werden, Leitende Beamte des Bundesamtes für Verfassungsschutz Falschaussagen machen, wäre er als Verschwörungstheoretiker lächerlich gemacht worden. Wenn vor Monaten jemand behauptet hätte, dass die verschiedenen Geheimdienste nicht dilettantisch, sondern perfekt zusammengearbeitet hatten und über ausgezeichnete Kontakte zum neonazistischen Thüringer Heimatschutz/THS verfügten, also zu Mitgliedern der daraus hervorgegangenen Terror-Gruppe ›NSU‹, wäre ihm Gleiches widerfahren.
Jetzt sind diese berechtigten Annahmen gerichtsverwertbar: Zwischen den Jahren 1997 und 2003 waren der Thüringer und Bayerische Verfassungsschutz, das Bundesamt für Verfassungsschutz/BfV und der Militärische Abschirmdienst/MAD, die Crème de la Crème der Geheimdienste, an der ›Operation Rennsteig‹ beteiligt. Das Ziel dieser koordinierten Aktion war eindeutig: »Im Rahmen der operativen Zusammenarbeit des BfV mit dem LfV Thüringen und dem MAD unter der Bezeichnung ›Rennsteig‹ von 1997 bis 2003 hat das BfV … Werbungsfälle mit THS-Bezug eröffnet, aus denen … erfolgreiche Werbungsmaßnahmen resultierten.« (Schreiben des BfV an den Generalbundesanwalt vom Dezember 2011, FR vom 16.6.2012)
Der Erfolg konnte sich sehen lassen: »Demnach war fast jeder zehnte Aktivist in der damaligen Neonazi-Vereinigung ein Spitzel des Verfassungsschutzes.« (http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/politik/artikel/jeder-zehnte-neonazi-war-v-mann/800850/jeder-zehnte-neonazi-war-v-mann.html)
Die Frage also, ob die beteiligten Geheimdienste problemlos den drei Mitgliedern der NSU in den ›Untergrund‹ folgen konnten, ob eine/r von ihnen gar zu den »erfolgreichen Werbungsmaßnahmen« zählte, könnten die Akten beantworten, die nun vernichtet wurden. Würden die Akten die bisherige Legende beweisen können, man habe die Spur zu den abgetauchten NSU-Mitgliedern verloren, wären sie nicht vernichtet worden!
Angesichts dieses organisierten und kriminellen Vorgehens vonseiten der Verfolgungsbehörden sind die Fragen der FR von auffallender, fortgesetzter Naivität:
»Gibt es Verbindungen zu Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe? Waren Mitglieder des Trios womöglich V-Leute? Haben sie Geld vom Verfassungsschutz erhalten? Hat das Bundesamt die Mörder sogar geschützt?«
Im Folgenden trage ich alle Indizien und Fakten zusammen, die bis heute an die Öffentlichkeit gelangt sind, um auf zwei der vier gestellten Fragen (Frage 1 und 4) mit einem sicheren ›Ja‹ zu antworten. Weiterlesen „Der dritte Mann des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) – ein Anruf genügt…“
Aufruf zur Vorbereitung einer Aktion rund um den Prozessauftakt gegen den NSU
Mit „Kuddl Schnööf“ ist ein gerade veröffentlichter Aufruf unterzeichnet, in dem Antifaschist_innen aufgefordert werden: „Heraus zu einer Protestmanifestation anlässlich der Eröffnung des NSU-Strafprozess„.
Der siebenseitige Text fasst den Ermittlungsstand aus antifaschistischer Sicht zusammen und kritisiert denjenigen der Behörden: „Lässt man dem Willen der Generalbundesanwaltschaft politisch freien Lauf, dann besteht begründet zu befürchten, dass in dem NSU-Strafprozess ein gesellschaftspolitischer Bezug , gar Hintergrund in dieser ganzen auf ordinäre Kriminalität heruntergebrachten Causa NSU ausschleisslich in Bezug auf eine Gruppe zur Sprache gebracht werden wird, die damit nun definitiv überhaupt nichts zu tun hat: die Rote Armee Fraktion (RAF)“. Die anhaltend starke Extremismusdoktrin gibt hier den Kurs vor.“
Text des Aufrufs: NSU_Anklage_Protest
Die NPD und das liebe Geld…
Neues von der NPD. Ja, die scheint es wirklich noch zu geben, was ja wohl vermutlich auch mit Geld zu tun haben könnte. Irgendwer muss die Knete des VS ja ausgeben.
Nun aber wird es wirtschaftswissenschaftlich-philosophisch. Die NPD entdeckt die Geldtheorie. Und das geht so: „Da das Geld keinen Gegenwert besitzt wird der Wert des Geldes durch die Menge des Geldes, welches im Umlauf ist, festgelegt.“
Demzufolge wäre das wertvollste Geld ein zwar an sich wertloses Etwas,von dem es aber nur ganz wenig gibt. Aha.
So steht es wortwörtlich im Aufruf der Hessen-NPD für ihre Demonstration am 1. Mai 2013 vor der Europäischen Zentralbank, in dem „alle aufrechten Deutschen“ aufgefordert sind, gegen das „assoziale (sic!) Wirtschaftssystem„, das laut NPD hierzulande herrscht, zu protestieren und zugleich den „Südländern“ (Sarazzin) eins mitzugeben, für deren „Pleitestaaten … wir nicht haften wollen„.
Dafür würden die sich auch heftigst bedanken, wenn die NPD für sie haften wollte. Und das auf der Basis ihrer eher rustikalen Kraut- und Rüben-Vorstellungen davon, was Geld ist …
Aber egal. Zu dieser Demo wird es sowieso nicht kommen.
1. Mai 2013 – NPD möchte mal wieder…
Wie aus dem Frankfurter Ordnungsamt zu hören ist, liegt eine Demo-Anmeldung der NPD Hessen für den 1.Mai 2013 vor. Sie soll an der EZB beginnen. Die Route ist noch nicht bekannt. Als Anmelder wurde Daniel Knebel nicht dementiert. Es sollen 500 Faschos angekündigt sein.
Wir können den Nazis gleich hier versprechen: daraus wird nichts werden. Selbst wenn sie sich, wie letztes Jahr in Gießen, pro Nase von 30 PolizistInnen eskortieren lassen.
update:
Inzwischen haben spektrenübergreifend die Vorbereitungsarbeiten für die Verhinderung der Nazikundgebung am 1. Mai 2013 begonnen.
Aktuelle Infos gibt es auf den folgenden Seiten:
Netzwerk Frankfurter Antifaschist*innen: http://frankfurtermobi.blogsport.de/
Antifa Frankfurt: http://www.antifa-frankfurt.org
antifa [f]: http://frankfurt.umsganze.de/
Anti-Nazi-Koordination Frankfurt am Main: http://www.antinazi.wordpress.com
Zum Gedenken an die Opfer des faschistischen Brandanschlags von Solingen 1993
Auch in diesem Jahr trafen sich wieder zahlreiche Menschen am Hülya-Platz in Frankfurt-Bockenheim, um der Ermordung von fünf Menschen durch Nazis am 29. Mai 1993 zu gedenken. Dabei erinnerte ein Redner der ANK in seinem Redebeitrag zugleich an die eng verwandten Morde des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ und schlug einen Bogen von der nazitoleranten Politik deutscher Behörden bis zu den massenhaften Rechtsbrüchen von Behörden und Exekutive im Zusammenhang der Blockupy-Aktionstage.
Rede:
29. Mai 1993: Nie vergessen – gemeinsam handeln!
Zum Gedenken an die Opfer des faschistischen Brandanschlags in Solingen
Liebe Freundinnen und Freunde,
erneut, wie schon in den vergangenen Jahren, stehen wir heute hier zusammen, um der Opfer des faschistischen Brandanschlags von Solingen am 29.Mai 1993 zu gedenken. Weiterlesen „Zum Gedenken an die Opfer des faschistischen Brandanschlags von Solingen 1993“
Gegen die „Grauen Wölfe“ – Pressekonferenz gegen das „Kulturzentrum“ der Türk Federasyon in Frankfurt/Main
Eine politisch ungewöhnlich breit aufgestellte Gruppe veröffentlichte heute im Zug einer Pressekonferenz im Bürgerhaus Griesheim die „Griesheimer Erklärung“. Bürger des Frankfurter Stadtteils aus den Parteien SPD, CDU und GRÜNE, vom Vereinsring Griesheim, der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde, Sozialarbeiter und Quartiersmanager sowie weitere Einzelpersonen aus einem Spektrum, das sich in dieser Zusammensetzung sicher selten gemeinsam äußert, stellten Pressevertretern ein Papier vor, das sich gegen die Präsenz eines „Kulturzentrums“ der Türk Federasyon in Frankfurt Griesheim richtet. Diese Organisation ist nichts anderes als die Auslandsorganisation der türkischen MHP, einer faschistischen Partei, bekannt unter dem Namen „Graue Wölfe“.
Die Griesheimer Erklärung spricht sich gegen deutsche Neonazis und Rassisten, Islamhasser und fundamentalistische Islamisten, Antisemiten und die extrem nationalistischen „Grauen Wölfe“ aus. Dabei wurde während der Pressekonferenz angekündigt, daß es im Stadtteil und darüber hinaus zum Einsatz aller verfügbaren politischen, juristischen und sozialen Mittel gegen das Zentrum kommen werde, um es dicht zu machen, sollten sich deren Betreiber nicht von Ideologie, Geschichte, Praxis, Gründer und Symbolen der MHP / Graue Wöfe öffentlich, unwiderruflich und glaubwürdig distanzieren.
„Erschießt jeden, der sich von unserer Sache abwendet! (MHP-Führer Alparslan Türkes, 1917 – 1997)“ – Einige Anmerkungen zu Ideologie und Politik der „Grauen Wölfe.
Beitrag des Vertreters der ANK in der Gruppe „Griesheimer Erklärung“ zur Pressekonferenz am 26.4.2012: MHP – Ideologie und Politik
Daniel Knebel, NPD
NPD-Spitzenfunktionär zu sein heißt nicht unbedingt, bekannt zu sein.
Nicht wenige Antifaschist_innen in Altenstadt-Waldsiedlung wollen wissen, wie der NPD-Bürgermeisterkandidat von Altenstadt und neue hessische Landesvorsitzende Daniel Knebel denn überhaupt aussieht. Wofür auch immer sie diese Information benötigen.
Knebel stammt nicht ursprünglich aus Altenstadt. Er ist vor kurzem zwecks seiner OB-Kandidatur dorthin gezogen.
Derzeit wohnt er bei Stefan Jagsch, einem Altenstädter Dorfnazi, Facebook-User und Autohändler.
Infos zu beiden: 2000048414 (Outing-Flugblatt zu Knebel und Jagsch, Naziradar Hessen)
Stefan Jagsch, NPD
Proteste gegen NPD-Landesparteitag Hessen in Altenstadt
Am heutigen Samstag fand der Landesparteitag der NPD Hessen unter Gegenprotesten in Altenstadt statt. Die offiziell genehmigte Gegendemonstration eines breiten zivilbürgerlichen Bündnisses war allerdings erst ab 14 Uhr genehmigt worden, so daß sich die NPD-Delegierten vorher eiligst, aber ungehindert in das Dorfgemeinschaftshaus begeben konnten, um sich dort zu ihrem Nazitreiben zu sammeln. Dies hätte durchaus verhindert werden können. Wie „Sieger“ sehen die NPD-Delegierten trotz allem nicht aus:

Berichterstattung:
- HR-online: „Region hält zusammen“ – Protest gegen NPD-Parteitag, „Wir wollen Euch hier nicht“ – Friedlicher Protest gegen NPD (24.03.2012)
ANK: 24. März 2012: Landesparteitag der NPD Hessen im Dorfgemeinschaftshaus von Altenstadt-Waldsiedlung

