PEGIDA erneut gegattert. Lügen aus Heidis Mund….

Man kann es kurz machen: PEGIDA hat erneut, übertönt von etwa 1500 Menschen unterschiedlichster Gruppen, in einem Rassistenfreigehege an der Katharinenkirche eine Kundgebung simuliert, von der selbst die TeilnehmerInnen nur Bruchteile verstanden haben dürften. Die Organisation seitens der AntifaschistInnen, darunter vieler migrantischer Gruppen, der ANK, und vieler anderer, war besser vorbereitet und klappte gut. Die von Mund lauthals angekündigte Demonstration blieb kleinlaut aus. Stattdessen sang man wieder händchenhaltend die Nationalhymne. Ein wenig erinnert das schon an den Morgenkreis im Kindergarten. PEGIDA, etwa 80 Personen, demonstrierte erneut mit Stefan Jagsch (NPD Hessen) und weiteren offenen Nazis gemeinsam, darunter einem seltsamen Verein namens „Antikapitalistisches Komitee Hessen“ (update: bei der unter dem Transparent „Antikapitialistisches Komitee Hessen“ auftretende Gruppe [Fotos: http://peter-juelich.photoshelter.com/gallery-image/20150209-PEGIDA-Demo-Frankfurt/G0000fs1e7Mhe4MQ/I0000uFR5TGtWoAQ%5D handelte es sich um ca. 10 Nazis aus dem „Freien Netz Hessen“. Ihre Positionen können unter dem Nazi-Link israelmordetinfo.fatcow.com nachgelesen werden. Dieselben Nazis wollen auch am 18.3. bei den Blockupy – Aktionen anlässlich der EZB-Eröffnung aktiv werden und behaupten, ungestört am zurückliegenden Blockupy-Festival teilgenommen zu haben.). Die Behauptung von H. Mund, sie wisse nicht, wer Jagsch ist, (war und) ist lächerlich. PEGIDA Frankfurt ist genau wie Kagida (Kassel) nichts anderes als eine Art Naziaufmarsch 2.0 samt neurechtem und seit Jahren bekannten islamhassenden Rassistenanhang. Und genauso sollten und werden wir dieser Ansammlung von hassgesteuerten Menschen auch weiter entgegentreten: bunt, kämpferisch, solidarisch, laut und gut gelaunt. Nicht zuletzt die selbstgemalten Demotransparente sollen hervorgehoben sein, auf denen zB. stand „Jetzt muck ja net uff, du Heidi, du…!“ oder auch „Für die Einrichtung eines Dresdner Kalifats!“, sowie, theologisch grenzwertig, aber witzig: „Jesus hasst Euch!“ und so weiter und so fort. Wenn PEGIDA noch einige weitere Male auftreten sollte – dem Vernehmen nach soll es in zwei Wochen weitergehen, während man zu Rosenmontag anscheinend keine Angst vor der „Islamisierung des Abendlandes“ hat, oder umgekehrt Angst hat, im Karnevalstrubel quasi gar nicht mehr weiter aufzufallen – wenn PEGIDA also noch einige Wochen so weiter macht, wird dieser Verein einen kleinen Beitrag dazu geleistet haben, die Linke in Frankfurt so richtig gut in den Frühlings-Schwung gebracht zu haben.

Heidemarie Mund vergleicht den Koran mit Hitlers „Mein Kampf“

Heidemarie Mund, von der Bertelsmann-Stiftung 2009 ausgezeichnete Integrationspreisträgerin und Leiterin der Jugendbildungsstätte „Firmamus“ in Frankfurt/Main, hat am Rand einer PEGIDA-Demonstration den Koran öffentlich mit Hitlers „Mein Kampf“ verglichen. „Der Koran ist gleichzusetzen mit dem Hitlers ‚Mein Kampf‘“ erklärte sie, wenn auch in etwas holperigem Deutsch wörtlich, und stellte damit den Grundlagentext einer Weltreligion auf eine Stufe mit dem Buch, das der propagandistischen Vorbereitung für die Vernichtung des europäischen Judentums sein sollte. (Video: http://youtu.be/m3U38xBdw8k, H.Mund bei 1:07).

Mit diesem haltlosen NS-Vergleich  hat die Integrationspädagogin absichtsvoll und beleidigend gegen Muslime und Islam gehetzt. Es wurde darum am heutigen Tag bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt Strafanzeige wegen Volksverhetzung und Beschimpfung religiöser Bekenntisse gegen Mund erstattet.

9.2.2015, 16:30 Uhr, Hauptwache: PEGIDA erneut entgegentreten.

Das antifaschistische Aktionsbündnis Anti-Nazi-Koordination Frankfurt hat gestern beschlossen, auch künftig sämtlichen Veranstaltungen von PEGIDA Frankfurt, wann und wo auch immer sie stattfinden sollten, entgegenzutreten. PEGIDA vertritt nach unserer Auffassung eine rassistische und menschenfeindliche Hetze, die sich zwar in erster Linie gegen den Islam und Muslime richtet, darüber hinaus aber auch gegen Flüchtlinge, ArbeitsmigrantInnen und alle, die nicht in ihr extrem rechtes und fundamentalistisches Bild des „Abendlands“ passen.
Wenn PEGIDA Frankfurt Spielraum gelassen würde, bestünde die Gefahr, dass sich, wie bisher schon, künftig jeden Montag an de Hauptwache ein Tummelplatz für extrem rechte und rassistische Kräfte öffnen würde. Es ist bisher einzig und allein den antifaschistischen GegendemonstrantInnen zu verdanken, dass es dazu – trotz aller Bemühungen der Polizei – bisher nicht gekommen ist. Trotz der erst vor kurzem auf dem Römer feierlich abgelegten Versprechen, in Frankfurt „sei kein Platz für Rassismus“ kann man den Versuch, einen solchen Platz für Rassismus mit polizeilicher Hilfe zu schaffen, Montag für Montag an der Hauptwache besichtigen.

Wir rufen alle Menschen, die das wie wir nicht dulden wollen, dazu auf, auch am kommenden Montag, 9.2., um 16:30 zu Hauptwache zu kommen und PEGIDA entschlossen entgegenzutreten.

Wieder nix. PEGIDA Frankfurt zum vierten Mal gescheitert

Am 2. Februar scheiterten etwa 80 Frankfurter Pegidioten unter Führung der anscheinend erfahrungsresistenten und lernunfähigen evangelikalen Fundamentalistin Mund („Firmamus“) und ihres Mannes (Freie Wähler) erneut mit dem Plan, an der Hauptwache eine Kundgebung gegen die von ihnen halluzinierte „Islamisierung des Abendlands“ durchzuführen. Dicht umringt von Polizei und Absperrgittern sahen sich die Rassisten und Islamfeinde etwa 2000 AntifaschistInnen vieler Gruppen und einer bunten Mischung politisch aktiver Menschen gegenüber. Die Polizei war deutlich ruppiger als vor einer Woche. Es gab etliche Festnahmen ohne auch nur den Versuch, einen Anlass dafür zu nennen, zB. die zweier junger Leute, die während der Kundgebung Musik abgespielt hatten. An mindestens zwei Blockadepunkten gegen den Zugang zur Kundgebung setzte die Polizei mehrfach und recht grossflächig den kriegsrechtlich verbotenen Kampfstoff Capsaicin en („Pfefferspray“, vgl. zum Einsatzverbot: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Pfefferspray; weiter Infos zum potentiell tödlichen Einsatz von „Pfefferspray“: http://www.buerger-beobachten-polizei.de/index.php/thema-repression/pfefferspray/17-buergerinnen-beobachten-polizei-und-justiz-pfefferspray-traenende-augen-atemnot-tod) und verletzte zahlreiche DemonstrantInnen, die von Demosanitätern behandelt werden mussten. Nach Beendigung der Kundgebung, von der erneut allenfalls Satzfetzen  verstehen waren, zogen etwa 500 AntifaschistInnen zu einer Apontandemo Richtung Konstablerwache los, um gegen die RassistInnen von PEGIDA und die Polizeigewalt zu demonstrieren.

Mund kündigte an, in der kommenden Woche erneut  einer Kundgebung an der Hauptwache durchführen zu wollen. Sie kann davon ausgehen, erneut auf dieselbe Art und Weise wie bisher „begrüßt“ zu werden.

Wer ist PEGIDA Frankfurt?

PEGIDA Frankfurt
PEGIDA Frankfurt in voller Aktion.

Vorne links: Matthias Mund (Stadtverordneter, Freie Wähler), Heidi Mund (hier bei einer Rede vor den HoGeSa-Nazis in Hannover einschließlich Segnung der Hools); erster von links am Transparent: Rotem Avituv (Rede des nationalistischen Israelis und stolzen Deutschen an der Katharinenkirche). Ferner zu erkennen: hinter dem PEGIDA-Transparent in weißer Kleidung: Burghardt Bangert, antisemitischer und antikommunistischer „keltischer Druide“ des badischen Esoterik-Zirkus. Zwei Personen weiter rechts im Hintergrund mit Kapuze, Deutschland-Fahne schwenkend: Wolfgang Luley, ehemaliger Linker, heute bei der „Identitären Bewegung“ des Rhein-Main-Gebiets . Hier weitere Infos zu Luley und Bangert.
Stefan Jagsch (NPD Hessen; hier mit Regenschirm während der PEGIDA-Kundgebung; auf demselben Foto links von ihm mit bauner Jacke: Jan Kalbhenn, „pro Deutschland“ Wetterau) und Kai König (Nationale Sozialisten Rhein-Main; Infos Kai König) sind drei von mehreren anwesenden Nazis, hinzu kamen etwa zwanzig Aktive der HoGeSa-Szene. Weitere Infos folgen.

Und worum geht es? PEGIDA Frankfurt hat bislang keine eigenen Forderungen erhoben. Man kann vermuten, worum es geht, wenn man Munds Reden in anderen Städten hört. Da geht es zB um den „Stolz auf deutsche Männer, die noch einen Arsch in der Hose haben …„, so die evangelikale Heidi  in Hannover. Das zeigt aber auch ein Blick auf die berufliche Tätigkeit des Ehepaars Mund, das gemeinsam mit Freien Wählern, AfD, pro Deutschland, NPD, HoGeSa-Hooligans im Zentrum von PEGIDA Frankfurt steht. Es geht um „Integration„. Kein Scherz.

Schlechtes Benehmen?
Kein Plan, was Du willst?
Hoffnungsvoller Unternehmer in spe?
Firmamus – Heidi Mund als Oasenwärterin in der Wertewüste

Heidemarie und Mathias Mund verdienen ihr Geld in einer Firma mit Sitz im Frankfurter Schelmenweg (sic!), die sich, kein Witz, mit der Ausbildungs- und Berufswegeplanung und -beratung von Jugendlichen beschäftigt. „Wertschätzende, d.h. respektvolle und anerkennende, Ermutigung ist die Grundhaltung bei all unserem Tun, Jugendlichen in Veränderungsprozessen Orientierung zu geben und ihnen helfend zur Seite zu stehen“ – sofern es sich bei ihnen nicht um Muslime handelt, ist zu vermuten.

Mehrere Personen der für Firmamus Tätigen lassen in ihrer Selbstvorstellung einen ausgesprochen evangelikalen Hintergrund erkennen. Ziel der Arbeit von Firmamus mit Schüler_innen, Azubis und Student_innen ist unter anderem ihre Fähigkeit zu social entrepreneurship: „eine sozialunternehmerische Tätigkeit, die sich innovativ, pragmatisch und langfristig für einen wesentlichen, positiven Wandel einer Gesellschaft einsetzen will„.

Ein positiver Wertewandel im Sinne von PEGIDA, HoGeSa, offenen Nazis?

Man möchte also nicht nur junge Menschen „werteorientiert“ kräftigen, sondern verfolgt damit also auch einen indirektes gesellschaftsgestaltendes Ziel. Um welche es sich dabei anscheinend handelt, kann man auf dem Foto oben sehen: es dokumentiert vermutlich, welche Mischung von Menschen und Werten hier wohl gemeint ist.

Firmamus wendet sich dabei nicht zuletzt an Menschen, die eine unternehmerische Karriere planen: „Wir fördern Entrepreneurship bei unseren JuPes (junge Persönlichkeiten). Jeder Jugendliche soll seinen Weg finden, auf dem er seine Begabungen voll, auch zum Wohle anderer, einsetzen kann. Diese Entscheidungen unserer jungen Menschen beinhalten auch ein junges Unternehmertum, das wiedrum für andere Arbeitsplätze und damit Wohlstand schafft. Dieses wollen wir im Institut unterstützen“ heißt es auf der Internetseite dieses modernen Instituts für Prinzenerziehung und darum ganz ungegendert, wofür Mund zB. gleich am Anfang ihrer Rede in Kassel ja auch ganz ausdrücklich eintritt: gendern ist „Schwachsinn, Schwachsinn„.

Leider wieder kein Witz: im Jahr 2009 war Heidemarie Mund, damals als Lehrerin an der Frankfurter Merton-Schule, Leiterin des Gewinnerteams des Integrationspreises der Bertelsmann-Stiftung „Integration durch Bildung“. Hört man sich ihre zunehmend enthusiasmiert wirkenden Reden in Hannover, Kassel, Frankfurt an, dann kann man nur sagen: interessant, was die Bertelsmann-Stiftung unter Integration und Bildung zu verstehen scheint.

Und Hans Joachim Hahn, ebenfalls evangelikaler Aktivist, seines Zeichens „Vortragsredner“, befindet:
In dieser Wertewüste ist Firmamus eine hoffnungsvolle Oase, der ich einen segens- reichen und fruchtbaren Einfluss in der pädagogischen Landschaft wünsche.

Da kann man auch  völlig anderer Meinung sein.

Während des Frankfurter Moscheebaustreits 2007 ff stand mit Hiltrud Schröter bereits schon einmal eine Ex-Lehrerin  und fundamentalistische Katholikin nahe der Pius-Bruderschaft als Wortführerin antiislamisch-rassistischer Kräfte im Vordergrund.
Ihre Ex-Kollegin Heidi Mund kommt diesmal von evangelisch-fundamentalistischer Seite.
Zu Schröter und ihrer Interpretation von „Islam“, „Islamkritik“ usw. vgl. die beiden Aufsätze „Die Religion der ‚Islamkritik‚“ und „Hiltrud Schröters Verteidigung der imperialistischen Gesellschaft“ (beide zusammen als PDF hier), zur Logik der Propaganda des antiislamischen Rassismus als Hoax am Beispiel des rassistischen Films „Innocence of Muslims“ vgl. hier.

Heidi Mund erkennt Nazis noch nicht einmal, wenn sie neben ihr stehen …

In einem etwas verworrenen statement auf youtube hat Heidi Mund, Anmelderin der gestern gescheiterten PEGIDA-Demonstration, klargestellt, mit Nazis nichts zu tun zu haben. Könne gar nicht sein, denn bei PEGIDA Frankfurt demonstriere ja auch ein Israeli mit (Video).
In der Tat hatte ein nach eigener Aussage islamophober israelischer PEGIDA-Demonstrant gestern in einer Mischung aus Englisch, Deutsch und Hebräisch auf Seiten von PEGIDA in Mikrophon gebrüllt: PEGIDA, das seien keine Nazis, sondern Patrioten und sich dabei als stolzer Deutscher bezeichnet („we are Germans! – Israel is with Germany, we respect you, we love you, we are with you!„). Die Nazis seien die Antifa und alle PEGIDA-Gegner (Video).
Zu den „Patrioten“ zählen für den verwirrten deutsch-israelischen PPEGIDA-Fanatiker und für Heidi Mund offenbar auch Stefan Jagsch (NPD Hessen) und Kai König (Nationale Sozialisten Rhein-Main), die sich während der Reden von Mund und ihrem israelischen Sympathisanten, Rotem Avituv,  direkt neben ihnen befanden. Nazi oder Israeli – ganz egal, Hauptsache gegen den Islam.
[update: nach Information eines RTL-Journalisten behauptete Frau Mund auf Nachfrage zu diesem Sachverhalt zunächst, sie wisse gar nicht, wer der bisweilen neben ihr stehende Jagsch sei. Eine wenig glaubwürdige Aussage, nachdem der Ex-Fragida-Chef Brill bereit am 5.1. dasselbe gestammelt hatte. Will Frau Mund sich für selber für komplett inkompetent erklären? In diesem Sinne glänzt sie ja auch auch derzeit in Funk und Fernsehen mit einer wahrhaft wissenschaftlichen Aussage zum Koran: Video Pegida-Song).
Inzwischen schlagen die Wellen des Unsinns aber noch höher: PEGIDA soll die Vermutung äußern, Jagsch sei ein „U-Boot“ der Stadt Frankfurt oder der Linken, das bei PEGIDA eingeschmuggelt worden sei. Man schaut in diesen Kreisen offenbar gern Filme verschwörungstheoretischen Inhalts.]

Dies alles geschah am Vorabend des 70. Jahrestags der Befeiung des KZ Auschwitz durch die Truppen der sowjetischen Roten Armee. Es ist zu befürchten, daß Heidi M. seit einer sie offenbar tief verstörenden Begegnung mit dem, was sie für „Jesus“ hält, dem wahnhaften Glauben anhängt, Muslime hätten Auschwitz erbaut und patriotic german women wie sie die Häftlinge dort befreit.

Nein, Frau Mund. Sie müssen begreifen: Auschwitz – das ist Teil der Geschichte des von ihnen verteidigten Abendlands.

PEGIDA in Frankfurt erneut gescheitert. Heidi, Mund zu!

Der heutige Versuch von „PEGIDA Rhein-Main“ an der Hauptwache einen „Marsch für Wahrheit und Grundgesetz“ durchzuführen, endete wie die vorherigen beiden Versuche – mit einem Fiasko für die Islamhasser_innen unter der Führung von Heidi Mund und Hans Joachim Weber.
Nach offiziellen Polizeiangaben kamen etwa 100 PEGIDA-AnhängerInnen in eine Art Freiluftgehege an der Katharinenkirche, wo sie, so ebenfalls die Polizei, 4500 Menschen unterschiedlichster Gruppen gegenüberstanden.
Zeitgleich fand die schon länger für diesen Termin geplante Veranstaltung „Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit“ des Römerbergbündnis auf Paulsplatz und Römerberg statt, auf der neben OB Feldmann und anderen Ortshonoratior_innen auch Annette Ludwig von #nofragida und Katinka Poensgen für die Anti-Nazi-Koordination sprachen. An dieser Veranstaltung nahmen etwa 12.000 Menschen teil, von denen nicht wenige nach und nach auch zur Hauptwache kamen.
An der PEGIDA Versammlung nahmen der bekannte Frankfurter Nazi Kai König (Nationale Sozialisten Rhein-Main) und der Vorsitzende der NPD Hessen, Stefan Jagsch sowie 20 Faschisten der HoGeSa-Szene anscheinend vorwiegend aus Offenbach teil – letztere wurde, eigens durch ein Spalier von BFE-Einsatzkräften geschützt, in den Kundgebungs-Corral geleitet. Bei diesen und ähnlichen Einsätzen kam es an Bolckadepunkten an der Katharinenkirche zu Knüppel- und Pfefferspray-Einsätzen der Polizei gegen antifaschistische Aktivist_innen.
Wie Krebs, König und die Nazi-Hools es fanden, unter verschiedenen Nationalfahnen, darunter einer israelischen, für PEGIDA zu demonstrieren, ist nicht bekannt, Tatsache ist aber, daß Heidi Mund, bei einer in Satzfestzen zu hörenden Rede ausrief, „Wir sind keine Nazis!„, was seitens der Gegendemonstrant_innen mit lautem Gelächter, Eiern, Böllern und antifaschistischen Sprechchören beantwortet wurde.
Damit ist erneut der Versuch gescheitert, PEGIDA in Frankfurt zu etablieren. Vermutlich muss diese Prozedur noch einige Male wiederholt werden. Wenn sich die Zahlen der sich PEGIDA widersetzenden Menschen weiter so steigern wie bisher kann das politisch richtig interessant werden.

Zum krönenden Abschluss des Ganzen segnete Heidi Mund, die nach eignenen Angabe schon eine reale Begegnung mit Jesus gehabt haben will, die Frankfurter Polizei. Daß ihr politisches Tun auf den vom Imperium als Aufrührer zu Tode gefolterten Jesus von Nazareth zurückverweist, kann begründet für falsch erklärt werden: Matthäus 7,16.

Berichte: FR, HR.

Derzeit bekannte Uhrzeiten und Orte für die Frankfurter PEGIDA-Demo am 26.1.

Folgende Uhrzeiten und Orte für die am 26.1. angekündigte Frankfurter PEGIDA-Demo sind derzeit bekannt (antifa-frankfurt.org, wurfbude, nofragida):

ab 17:00 werden die Anhänger von PEGIDA sich an der Hauptwache sammeln
ab 18:00 soll dort eine Kundgebung „Für Wahrheit und Grundgesetz“ stattfinden
ab 18:00 beginnt eine Protestkundgebung des „Römerbergbündnis“ auf dem Römerberg
ab 18:30 will PEGIDA durch die Innenstadt marschieren.

(sowie Änderungen bekannt werden, werden sie hier vermerkt….)

Die Frage ist natürlich, wie zB. die Polizei auf der Hauptwache erkennen will, wer zu PEGIDA will und wer PEGIDA verhindern möchte. Aber das ist nicht zuletzt, wie auf der Hand liegt, eine Zeitfrage.
Rechtzeitig da sein ist das A & O.

Montag, 26.1., 18:30 Uhr – PEGIDA will durch Frankfurt marschieren

Mathias Mund (Freie Wähler Frankfurt) ruft PEGIDA-Anhänger aus Frankfurt und der Region via Facebook seit soeben zu einer Montagsdemo der PEGIOTEN nach Frankfurt auf.

Zeitpunkt: 26.1., 18:30
Der Ort der PEGIDA-Demo soll kurzfristig bekanntgegeben werden.
[update: nach einem aktuellen Bericht der FR soll es ab 18:30 eine Kundgebung an der Hauptwache geben und anschließend einen Zug durch die Innenstadt. Die PEGIDA-Anhänger wollen sich aber bereits ab 17:00 an der Hauptwache versammeln (FR 2)].

Antifaschistinnen und Antifaschisten werden, wie zu hören ist, diesem Versuch entgegentreten, wo auch immer er stattfinden soll, bereiten sich darauf vor und achten auf den bekannten Internetseiten auf Informationen über die genaueren Umstände der notwendigen PEGIDA-Verhinderung:

https://www.facebook.com/NOFRAGIDA1
antifa-frankfurt.org
wurfbude.wordpress.com

Die zeitgleich auf dem Römerberg stattfindenden Protestkundgebung des Römerbergbündnis bleibt hiervon unberührt. Beide Aktionsformen sind notwendig. Aber natürlich gilt: „Masse ohne Entschlossenheit bringt genauso wenig wie Entschlossenheit ohne Masse.“ (Konstantin Wecker)

Die Frankfurter Rundschau und das „Identitäre Zentrum“ in Karben

Die heutige FR enthält eine Art Sympathiewerbungs-Home-Story aus dem zur „Neuen Rechten“ gehörenden „Identitären Zentrum“ in Karben, für das der Journalist Peter Hauff verantwortlich zeichnet. Dem Personenkreis um Weißmann, Kubitschek, Kositza, Lichtmesz, Menzel, Wolfschlag, Clemens und Konsorten, der um das „Institut für Staatspolitik“, die „Junge Freiheit“, die Zeitschrift Sezession, den Verlag Antaios, den Blog „Blaue Narzisse“ usw. versammelt ist, entsprang vor Jahren bereits die sogenannte „Konservativ-Subversive-Aktion“ (KSA), die in Frankfurt schon großartige Bauchlandungen hingelegt und zugleich ihre persönliche Nähe zum rechten Flügel der lokalen CDU um Erika Steinbach und Thilo Stratemann sowie zu Burschi-Kreisen und dem lokalen Matador der Freien Wähler, Wolfgang Hübner offenbart hat. Nach dem sang- und klanglosen Scheitern der mit vollen Backen begonnenen „ksa“ treibt man in den der „Konservativen Revolution“ verpflichteten Kreisen der Neuen Rechten nun seit einigen Monaten eine neue Sau durchs Dorf und klemmt sich an die „Identitären“, wobei man offenkundig auf der Welle der homophoben, antisemitischen und islamhassenden Bewegung von rassistischen Jungreaktionären in Frankreich mitsurfen möchte. Der erste Auftritt der Identitären in Frankfurt wirkte allerdings eher wie eine mißglückte Halloween-Scharade. Die zur Neuen Rechten gehörenden Wetterauer Identitären sind mit REPs, Pro-Bewegung und NPD in Hessen und darüber hinaus vernetzt. Sie sind, obwohl die FR das offenbar nicht kapiert, keineswegs harmlos, auch wenn sie als christlich-rechtsliberale Weißhemdenträger daherkommen. Zu ihren ideologischen Vorbildern gehören Autoren wie Armin Moeller van den Bruck, deren Version der Konservativen Revolution direkt zum offenen Faschismus führte, sie hatten nachweisbar in den vergangenen Jahren zB. bei Gelegenheit einer Demonstration gegen „Christenverfolgungen“ in sogenannten islamischen Staaten keine Berührungsängste mit den extrem fundamentalistischen „Pius-Brüdern“, deren Bischof Williamson die Shoah bekanntlich für eine Lüge hält – kein einmaliger Ausrutscher, sondern Programm im dem Abendland verpflichteten Rechtskatholizismus, der, ebenfalls programmatisch, immer schon einen guten Draht zur Neuen Rechten hatte. Das Welt- und Gesellschaftsbild der Neuen Rechten und der zu ihnen gehörenden Identitären ist ethnopluralistisch, also rassistisch, es ist patriarchal und homophob, anti-egalitär und elitär. Wie im sich damit überschneidenden Milieu der sogenannten „Islamkritiker“, zB. dem Rassistenblog „Politically Incorrect“ tagtäglich zu besichtigen ist es bis zur Menschenverachtung hasserfüllt gegen alles als „anders“ oder „fremd“ definierte. Die Mischung beider Komponenten, des Rassismus gegen vermeintlich feindliche Konkurrenten von „außen“ und der ins Elitäre gewendeten Abwehr gegen den befürchteten gesellschaftlichen Abstieg in Zeiten der Krise macht sie zu potentiellen Sprachrohren von Verunsicherung geschüttelter wildgewordener Kleinbürger, die bekanntlich beachtliches Agressionspotential entwickeln können. Da ist der Weg zum Faschismus wirklich nicht mehr weit, auch wenn man sich von Nazis verbal distanziert: Formen der Zusammenarbeit sind nachweisbar. So waren hochrangige Vertreter der Neuen Rechten wie Lichtmesz oder Kubitschek bei großen Naziaufmärschen wie dem in Dresden 2010 zu beobachten – auf Seiten der Faschisten, natürlich. Daß einzelne Vertreter der lokalen Identitären-Szene eher schlichte Gemüter zu sein scheinen hat nichts damit zu tun, daß sie für ein menschenverachtendes Welt- und Gesellchaftsbild stehen und dies auch offensiv propagieren werden. Wenn man sie läßt. Die antifaschistische Bewegung der Rhein-Main-Region wird sich ein „Identitäres Zentrum“ in Karben oder andernorts nicht gefallen lassen.