Wiesbaden: Nächtlicher Nazi-Angriff auf das „Café Klatsch“. Polizei will am 8. Mai Nazis vor AntifaschistInnen schützen

Auf das linke Wiesbadener Zentrum „Café Klatsch“ ist in der Nacht offenbar ein Nazi-Anschlag verübt worden: Unbekannte warfen Fensterscheiben mit Steinen ein, um die Nazipropaganda gewickelt war. Niemand wurde verletzt. Polizei und Ordnungsbehörden arbeiten zeitgleich an einer Verfügung gegen die antifaschistischen Aktivitäten am morgigen 8. Mai in Wiesbaden-Erbenheim, deren Ziel offenkundig darin besteht, die Nazi-Demo vor AntifaschistInnen zu schützen.

25. Mai: Fortsetzung des Prozesses Land Hessen vs. Katinka Poensgen

Der Prozess gegen die Frankfurter Antifaschistin Katinka Poensgen geht in dier nächste Runde. Zum kommenden Termin sind die Zeugenaussagen des gebissenen Bereitschaftspolizisten und einiger seiner KollegInnen zu erwarten. Es ist wichtig, daß möglichst viele Katinka den Rücken stärken!
25. Mai, 10 Uhr, Landgericht Frankfurt, Gerichtsgebäude B, Raum 132.
[Achtung – geänderter Ort:
25. Mai, 10 Uhr, Landgericht Frankfurt, Gerichtsgebäude C, Sitzungssaal 165.
Wegen der der langwierigen Personenkontrollen ist es sinnvoll, frühzeitig da zu sein.
]

8. Mai – Stadt Wiesbaden verlegt Nazi-Aufmarsch nach Erbenheim

Die Stadt Wiesbaden verlegt den für den kommenden 8.Mai, 65. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, angekündigten Aufmarsch der NPD-Nazis nach Wiesbaden-Erbenheim. Das wurde am 27. April aus der dortigen Stadtverwaltung bekannt. Alle Details zum Aufmarsch, zum Bündnis gegen den Nazi-Aufmarsch finden sich jetzt hier.
Und an dieser Stelle hier werden wir ab jetzt alle interessierten AntifaschistInnen über Daten, Termine, Treffpunkte am 8. Mai informieren. Unser Ziel bleibt selbstverständlich den Aufmarsch zu verhindern. Die Bündnisberatungen dazu laufen weiter.
Letzte gemeinsame Absprachen für Frankfurter AntifaschistInnen – Achtung, geänderter Treffpunkt
-:
Freitag, 7. Mai, 19 Uhr, Büro der ATIK, Lahnstraße 1 (Nähe Galluswarte).

[Update 1: Die Stadt Wiesbaden hat ganz Erbenheim-Mitte zur – wörtliches Zitat! – „No go – area für Gegendemonstranten“ ernannt. Treffpunkt für Gegenaktionen deshalb jetzt : 8 Uhr, Erbenheim-Mitte, südlich der Bahnlinie.
Treffpunkt für Frankfurter AntifaschistInnen zur gemeinsamen Fahrt: 07:00 Uhr, Hauptbahnhof Frankfurt, Tiefbahnhof, Gleis 103. Alles Weitere dort.]

[Update 2: Als gemeinsamen Treffpunkt in Wiesbaden-Erbenheim hat das Rhein-Main-Bündnis 8. Mai, 08:00 Uhr, Platz vor der Evangelischen Kirche, Ringstraße, festgelegt.]

Wiesbadener Verhältnisse …

In Wiesbaden ist derzeit alles anders – im Vorfeld einer für den 65. Jahrstag der Befreiung Europas vom deutschen Faschismus von der NPD angekündigten Anti-US-Demonstration kann man staunend besichtigen:

Neonazis, die sich der gegen den islamistisch-afghanischen Feind im Felde stehenden deutschen Armee und ihren US-Verbündeten gegenüber quasi als „Dolchstoßbrigade“ aufführen –

sowie eine CDU-geführte Stadtverwaltung, die die Nazis per Auflage dazu verpflichten möchte, statt in der Innenstadt doch bitte lieber gleich direkt vor der US-AirBase Erbenheim zu demonstrieren.
Wann hat es das schon mal gegeben?

Für AntifaschistInnen ist es einfacher.

Wir würden sogar dann gegen Nazis auf die Straße gehen, wenn die mal für besseres Wetter demonstrieren sollten.

Prozess gegen Antifaschisten wegen „Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte“

Nico P., Antifaschist, Gewerkschafter und Aktivist der SDAJ steht morgen, 15. April, 10 Uhr in Friedberg vor Gericht. Die Anklage: „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“, angeblich begangen am 7. November 2009 bei der mindestens teilweise erfolgreichen Blockade gegen den NPD-Demonstration am Vorabend des Gedenktages der Pogromnacht. Der DGB Region Südhessen erklärte sich bereits in einer Stellungnahme mit Nico solidarisch.

Auch wir erklären unsere Solidarität und fordern die Einstellung dieses absurden Verfahrens sowie das sofortige Ende aller Kriminalisierungsversuche gegen aktive AntifaschistInnen. Kommt zum Prozeß und stärkt Nico den Rücken!

Im Folgenden: Dokumentation einer Pressemitteilung der SDAJ Hessen zum bevorstehenden Prozeß. Weiterlesen „Prozess gegen Antifaschisten wegen „Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte““

19. März: Demonstration gegen Nazi-Brandanschlag in Wetzlar

Am kommenden 19. März findet eine Demonstration gegen den kürzlich erfolgten Nazi-Brandanschlag auf das Haus der Familie des Wetzlarer Antifaschisten Joachim Schäfer statt. Der Bürgermeister und der Landrat, der DGB-Vorsitzende der Region Mittelhessen und die Fußballweltmeisterin Nia Künzer, Landtagsabgeordnete und andere VertreterInnen von SPD, GRÜNEN und LINKEN, VertreterInnen beider christlichen Kirchen, der Vorsitzende des Ausländerbeirats und viel andere unterstützen den Aufruf (Text und UnterstützerInnenliste: Aufruf Wetzlar).
Start der Demonstration:  17 Uhr, Bahnhofstraße / Buderusplatz.

6. März: Nazi-Rockkonzerte zu Führers Geburtstag – europaweit.

Daß Neonazis – zum Teil sehr erfolgreich – versuchen,  Menschen über Musik zu ködern, dürfte nicht neu sein. Jetzt scheint es auf europäischer Ebene einen „Großangriff“ zu geben: am 6. März sollen gleichzeitig in Belgien/den Niederlanden, Deutschland, Tschechien, Italien, Großbritannien und Ungarn Konzerte stattfinden. Das mehrfach ausgezeichnete belgische antifaschistische Portal AFF/Verzet berichtet darüber (1).
Hier die deutsche Übersetzung des Textes, mit Dank an die Redaktion der „Neuen Rheinischen Zeitung„, die ihn überlassen hat.

Es kann nur einer der Erste sein. Obwohl Adolf Hitler am 20. April geboren wurde, hatte eine Gruppe Neonazis schon für den 27. Februar zu einem Konzert eingeladen, um diesen Geburtstag zu feiern. Das Konzert hat in Belgien oder den Niederlanden stattgefunden – wo letztendlich, war beim Redaktionsschluß für diese Ausgabe nicht klar. Das Plakat für dieses Konzert (Bild links) wurde auf der Website von „Blood and Honour Nederland & Vlaanderen“, einer Unterabteilung von „Combat 18“ veröffentlicht. Diese Gruppierung organisiert für den 6. März – wahrscheinlich wieder in Belgien – ein Konzert. Das „Blood and Honour“-Netzwerk – „Combat 18“ gilt als sein bewaffneter Arm – ist in Deutschland seit 2000 verboten. Deswegen weicht die Szene gern nach Belgien aus. Weiterlesen „6. März: Nazi-Rockkonzerte zu Führers Geburtstag – europaweit.“

Nebelkerzen, Minarettverbot, Umsturz, Zinsknechtschaft und ein bisschen Volkstanz: NPD Hessen

Die Hessen-NPD freut sich über die erfolgreich geworfene „Nebelkerze„.  Nach der Ankündigung, einen Hessenkongress in Offenbach durchführen zu wollen, hat man sich trickreich nach Büdingen-Orleshausen zurückgezogen, jubelt Jörg Krebs auf der Homepage der NPD-Hessen.  Immerhin schön  zu hören, zu welchen Mitteln die Nazis greifen müssen, um sich überhaupt noch versammeln zu können.
Dort, fern aller andernorts demonstrierenden „Gutmenschen„, so der Nicht-Gutmensch Krebs, seien stolze circa 100 Nazis beieinander gewesen, um sich von dem Holocaustleugner Bernhard Schaub über den Ersatzfeind Islam belehren zu lassen – mit Worten, denen sicher auch der CDU-Abgeordnete und Wetzlar-Kurier-Herausgeber Hans-Jürgen Irmer zustimmen könnte. O-Ton Krebs: „Schaub lobte darüber hinaus das Votum seiner schweizerischen Landsleute zu einem Minarettverbot und betrachtete dies auch als ein Indiz dafür, daß das gesunde Volksempfinden trotz jahrzehntewährender Umerziehung noch nicht gänzlich verloren gegangen sei.“ Wer noch irgendwelche Fragen zur gesellschaftlichen  Kontinuität Antisemitismus – antiislamischer Rassismus hatte, kann bei dieser Gelegenheit ja mal darüber nachdenken.
Anschließend handelte der verurteilte Nazi-Bombenleger Peter Naumann das Thema „Umsturz“ ab – geschützt von der Hessischen Polizei.
Zum Schluß der Veranstaltung führten einige Aktivisten der hessischen Jungen Nationaldemokraten (JN) ein hervorragend vorbereitetes und äußerst tiefgründiges Theaterstück zum Thema Zinsknechtschaft auf, welches von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit stehendem Beifall quittiert wurde. Der für alle Anwesenden überaus lehrreiche, aber auch gesellige Abend klang schließlich mit deutschem Volkstanz und angeregten Gesprächen aus.

Schön, daß die Polizei auch diesen Teil so zuverlässig in ihre Obhut nahm.
Im Schwalm-Ederkreis stand sie zeitgleich praktisch daneben, als mal wieder ein Migrant von Nazis angegriffen wurde.
Alles easy in Hessen.

10. April: Brauner „Kulturtag“ in der Rhein-Main-Region

Wie aus einem gerade veröffentlichten Bericht bei „Blick nach rechts“ zu entnehmen ist, wird es am 10. April einen „Südwestdeutschen Kulturtag“ der NPD in der Region geben. Bislang ist nicht klar, wann und wo genau: Neonazis diskutieren sicherheitshalber nicht so gerne offen, was sie unter „Kultur“ verstehen (siehe oben).  Angekündigt sind bekannte und hochkarätige Faschisten und kriminelle Holocaustleugner, wie bnr berichtet:  Weiterlesen „10. April: Brauner „Kulturtag“ in der Rhein-Main-Region“

Gegen AG Wohlfahrt und NPD – kurze Berichte aus Neu-Isenburg und Offenbach

In Neu-Isenburg demonstrierten heute vor allem Mitglieder der Antifa KO gegen die Politik der berüchtigten AG Wohlfahrt des Landkreises: Bericht.
[update: wie wir inzwischen von einem Demonstrationsteilnehmer erfahren haben, waren in Neu-Isenburg etwa 100 DemonstrantInnen unterwegs, die nicht alle der Antifa KO angehörten, sondern auch aus einem breiteren Spektrum stammten.]
In Offenbach gab es zwei Demonstrationen gegen den angekündigten Hessenkongress der NPD, der aber nicht in Offenbach, sondern in der Nähe von Büdingen/Wetterau stattfand: Bericht.
Presse-Erklärung der Offenbacher Anti-NPD-Demonstration: PE OF, 27.2.2010.