Ein Stelldichein zwischen Neuer Rechter, sogenannten „Islamkritikern“ und „besorgten BügerInnen“ mit der Neigung zur Gründung einer Bürgerwehr gab es am 1. Oktober im Bürgerhaus Bockenheim. Die Vertreterin des „Zentralrats der Ex-Muslime“, Mina Ahadi, saß neben Wolfgang Hübner (BFF, Freie Wähler Hessen) und „Islamkritikerin“ Hiltrud Schröter auf dem Podium. Strippenzieher der Veranstaltung war Michael Bernhardt, Pressereferent der anti-islamischen Bürgerinitiative gegen den Moscheebau in Hausen, deren Homepage programmatisch den Namen „pro Frankfurt“ trägt. Anwesend war auch ein Verteter des hessischen Verbandes der zur Neuen Rechten gehörenden „Bürgerbewegung Pax Europa“ um Udo Ulfkotte, mit der wiederum Hiltrud Schröter politisch zusammenarbeitet. Die Gründung eines Landesverbandes „pro Hessen“ könnte durchaus bevorstehen. Weiteres:
Weiterlesen „Hiltrud Schröter, Wolfgang Hübner, Mina Ahadi: „Querfront-Tango“ für „pro Hessen““
Kategorie: Rassismus
Pro-Köln-Pleite: Massenprotest und „Kongreß“-Verbot
Kurz nach dem Beginn war der Rassistenkongreß von „Pro Köln“ auch schon wieder verboten:
„Die Polizei hat am Samstag ein Rechtsradikalen-Treffen in der Kölner Innenstadt kurzfristig verboten. ‚Die Sicherheit unserer Kölner geht vor‘, sagte ein Polizeisprecher.“ (FR) „Für uns hat die Sicherheit der Kölner Bevölkerung höchste Priorität. Es wäre völlig unverhältnismäßig, den 300 Teilnehmern der Pro-Köln-Veranstaltung mit Wasserwerfern und Spezialeinheiten den Weg zum Heumarkt zu ebnen“, erklärte Polizeipräsident Klaus Steffenhagen.“ (FR 20.09.2008)
Für das schwarzbraune Rassisten-Treffen heute in der Kölner Altstadt gab es nicht nur „Kein Kölsch für Nazis„, sondern es war auch eine organisatorische Pleite. Denn von der großspurig angekündigten Rassistenprominenz auf der Rednerliste (wie Le Pen, Strache) hatten viele schon lange vorher abgesagt und auf dem Kölner Heumarkt fanden sich gerade mal ca. 30 der angekündigten 1.500 TeilnehmerInnen für das Rassistentreffen ein, antifaschistische GegendemonstrantInnen hatten zudem die Zugangswege zum Kundgebungsort blockiert. Auch der Tag zuvor war von Pleiten, Pech und Pannen begleitet, denn die geplante rechtsradikale Bustour durch Köln fiel ins Wasser und die Pressekonferenz von „Pro Köln“ endete als „Treffen von Rechtsanwälten“ getarnt in einer stundenlangen Irrfahrt auf einem Ausflugsschiff auf dem Rhein.
- www.hingesetzt.mobi und queergestellt.de
- SZ: Ein bizarrer Erfolg
- SZ: Polizei verbietet Rechtsradikalen-Treffen in Köln
- WDR: Pro-Köln-Kongress „eine Pleite geworden“
- WDR: Rechtsradikale auf Schiffstour
- TS: Kein Kölsch für Nazis
- Antifa Frankfurt: Fiasko für pro Köln (Links zu Indymedia, Telepolis, Hingesetzt.mobi, EA, wdr, ksta und etlichen anderen)
- junge Welt, 22. September: Rechtspopulisten verjagt
- Arbeiterfotografie: Reportage und Fotogalerie
Köln, 20. September: Rassistischer Islamhaß als Kitt für die mittelfristige Gründung einer „europäischen Rechtspartei“ unter Einschluß von Nazis
(Foto: Fronttransparent einer NPD-Demonstration gegen den Moscheebau in Hausen, 20. Oktober 2007.
Aktivisten der Moscheebau-gegner-Initiative in Hausen behaupten zu den seinerzeitigen Aktivitäten gegen diese Nazi-Demonstration auf dem rassistischen Blog „Politically Incorrect“, an diesem Tag sei „OB Roth Hand in Hand mit einem Moscheebauvertreter und seinen Jüngern und anschließend Antifa-Horden brandschatzend durch Hausen marschiert“ (http://anonymouse.org/cgi-bin/anon-www_de.cgi/http://www.pi-news.net/2008/09/schrammas-appell-fenster-zu-rollaeden-runter/#comments, Kommentar des Bloggers „Hausener Bub“ vom 16.9.2008, #25). In Wahrheit ziehen solche Figuren selber mindestens im Geiste Hand in Hand mit der NPD gegen das bürgerlich-demokratische Grundrecht auf Religionsfreiheit zu Feld.)
Das schwarzbraune Netzwerk-Treffen von Rassisten am kommenden Samstag in Köln soll unter anderem auch der Sondierung dazu dienen, mittelfristig eine „europäische Rechtspartei“ zu gründen, als deren deutscher Partner auch die NPD in der Debatte ist. Ferner: FPÖ, Vlaams Belang, italienische Faschisten unterschiedlicher Organisationen, der „Front National“ Le Pens. Die kurzfristige gemeinsame Stoßrichtung ist der Neonazi-kompatible Kampf gegen die „Islamisierung Europas“ (vgl. Foto), inhaltliche Bezugspunkte sind u.a. die Traditionen der Waffen-SS. Schon Nazi-Deutschland habe versucht, heißt es zB. bei der FPÖ, „den Kontinent zu einen“ – nach heutiger Lesart: gegen die islamische Bedrohung. Text eines ausführlichen Artikels auf „German Foreign Policy„: Weiterlesen „Köln, 20. September: Rassistischer Islamhaß als Kitt für die mittelfristige Gründung einer „europäischen Rechtspartei“ unter Einschluß von Nazis“
Ausländerintegration und Islamophobie

Videoausschnitte aus Kabarett-Programmen von Volker Pispers und Hagen Rether zu den Themen Ausländerintegration und Islamophobie auf YouTube:
- Videolinks (entweder oben auf die Screenshots klicken oder):
– Volker Pispers: Problem Ausländerintegration
– Hagen Rether: Islamophobia
Zum Treffen des schwarzbraunen Netzwerks in Köln, 20. September
Eine jüngst erschienene Broschüre „Köln ganz rechts. Die extreme Rechte und die Braunzone in Köln“ vermittelt anschaulich die weitreichenden Querverbindungen von offenen Nazis rund um die NPD, der Neuen Rechten und der Islamhasser-Front im Umfeld von „pro Köln“, „pro NRW“, „Bürgerbewegung Pax Europa“, „Politically Incorrect“, in Frankfurt: Bürgerinitiative Hausen und Hiltrud Schröter etc., deren gemeinsamer Auftritt am 20. September von unterschiedlichen Bündnissen gemeinsam verhindert werden soll. Aus einem jW – Artikel über die Broschüre: Weiterlesen „Zum Treffen des schwarzbraunen Netzwerks in Köln, 20. September“
Anti-Nazi-Koordination: Protokoll der Sitzung vom 26. August
Die Frankfurter Anti-Nazi-Koordination traf sich am 26. August zu ihrer turnusmäßigen Sitzung im Türkischen Volkshaus. Protokoll der Sitzung, Beschlüsse: Weiterlesen „Anti-Nazi-Koordination: Protokoll der Sitzung vom 26. August“
Was ist völkisch? Krach im Parlament, „Wort zum Freitag“ in Hausen

(Foto, screenshot: Das Loos-Haus am Michaelerplatz, Wien, nach dem »Anschluß« Österreichs im März 1938. Nazi-Parole: „Gleiches Blut gehört in ein gemeinsames Reich!“ Hintergrund des Fotos, Quelle: junge Welt, 23.8.2008, S. 10)
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy hat die Forderung der CDU-Fraktion, zum (in Gegensatz zu Frankreich oder dem angelsächsischen Bereich in Deutschland geltenden) auf Blutsverwandschaft basierenden Staatsbürgerschaftsrecht zurückzukehren („ius sanguinis“), nicht zu Unrecht als „im Kern völkische Ideologie“ bezeichnet. Daraufhin schäumt die CDU vor Wut und fordert Edathys Rücktritt als Vorsitzender des Innenausschuß im Deutschen Bundestag. Weitere Informationen zum gesamten Vorgang: NPD-Blog.info, sehr bezeichnend auch hier mal wieder „Politically Incorrect“ (http://www.pi-news.net/2008/08/edathy-gegen-die-voelkische-union/, besonders lesenswert die über 130 Kommentare).
In Frankfurt-Hausen begründet währenddessen ein solchen Gedankengängen wohl eher nicht fern stehender „islamkritischer“ Mibürger, der sich selbst als „scheissdeutscher0815“ vorstellt und sein Gesicht wenigstens annähernd sichtbar werden lässt, warum der sogenannte westliche und der sogenannte islamische „Kulturkeis“ miteinander unvereinbar seien (http://de.youtube.com/watch?v=09X9kPSqJ3g): Weiterlesen „Was ist völkisch? Krach im Parlament, „Wort zum Freitag“ in Hausen“
Hiltrud Schröter: Aushalten von Fremdheit? Wenn das „Politically Incorrect“ wüßte …
Mit Anerkennung rezensierte die bekannte marxistische Sozialwissenschaftlerin Sabine Kebir (u.a. Publikationen über Antonio Gramsci, Helene Weigel, Bertolt Brecht, zur Kritik des Kapitalismus, zu Algerien …) noch im Jahre 1999 in einer Rezension die allseits bekannte „Koranexpertin“ und „Islamkritikerin“ Dr. Hiltrud Schröter, deren politische Heimat inzwischen die mindestens rechtskonservative und explizit islamfeindliche „Bürgerbewegung Pax Europa“ um Udo Ulfkotte ist. In Sabine Kebirs Rezension mit dem Titel: „Aushalten von Fremdheit. Komplexe Übergänge. Eine Studie über den hohen Preis des interkulturellen Verstehens„, veröffentlicht am 16. April 1999 zu Schröters Buch „Arabesken. Studien zum interkulturellen Verstehen im deutsch-marokkanischen Kontext“ (Peter Lang-Verlag, Frankfurt am Main 1997), heißt es unter anderem:
Weiterlesen „Hiltrud Schröter: Aushalten von Fremdheit? Wenn das „Politically Incorrect“ wüßte …“
„Der Streit um die Hausener Moschee brachte das Faß zum Überlaufen“ – BFF-Ortsbeirat verläßt seine Partei
Olaf Rettig, Mitglied des Frankfurter Ortsbeirats 10, hat die deutschnationale Gruppierung „Bürgerbündnis für Frankfurt“ (BFF), der er seit 2005 angehörte, verlassen, und sich der Fraktion der GRÜNEN angeschlossen. In einem Bericht der FR (20. August, Seite F 18) und der Frankfurter Neuen Presse werden einige Informationen aus dem Innenleben des BFF zusammengefaßt. Die destruktive Haltung dieses Bündnis mit großer Nähe zur Neuen Rechten (Chef: Wolfgang Hübner) im Frankfurter Moscheebaustreit habe den Ausschlag für seinen Fraktionswechsel gegeben, berichtet der Ortsbeirat. Das BFF sei „rechts von der CDU“ (FR) angesiedelt: „Die Frankfurter BFF treibt nach rechts ab, um die Klientel politisch zu befriedigen, die mit der CDU unzufrieden ist“ (FNP). Im Moscheebaustreit habe das tendenziell überalterte Bündnis „nicht nach Lösungen gesucht, sondern Stimmung gemacht.“ Allerdings.
Aufruf der autonomen antifa [f] zur Verhinderung des Rassistenkongresses in Köln, 20. September
Die autonome antifa [f] ruft zur Verhinderung des internationalen „Anti-Islamisierungs-Kongresses“ in Köln auf, der dort am 20. September stattfinden soll. An diesem Kongress wollen auch AktivistInnen der rassistischen Moscheebaugegner aus Frankfurt-Hausen teilnehmen. Über einen kurz vor diesem Termin stattfindenden Kongress „feel the difference„, der eher von antideutschen Positionen inspiriert ist und sich anscheinend bewußt als Alternative zum bundesweiten Aufruf zur Verhinderung des Kongresses unterscheiden möchte (O-Ton: „Sich vor diesem Problem unter einer „alle gegen Nazis“- Lösung in einer bundesweiten Kampagne einfach weg zu ducken, halten wir für falsch“), wurde bekannt, daß an ihm auch ein Autor aus dem Umfeld der neu-rechten „Jungen Freiheit“ als Referent teilnehmen sollte: „Die Veranstalter der Konferenz »Feel the difference«, die sich ebenfalls als Teil des Gegenprogramms zum »Pro-NRW«-Kongreß versteht, haben derweil mitgeteilt, den Referenten Hartmut Krauss ausgeladen zu haben. Wie erst jetzt bekannt geworden sei, publiziere dieser gemeinsam mit Autoren der rechten Wochenzeitung Junge Freiheit in einem Sammelband.“ (junge Welt).
Aufruf der autonomen antifa [f]:
