Die sogenannte Raschi-Synagoge in Worms gehört zu den ältesten Orten mittelalterlicher Präsenz jüdischen Lebens im Rheinland. Nun wurde auf die Synagoge von Worms ein Brandanschlag ausgeübt, dessen Verursacher zwar noch nicht bekannt ist, von dem aber angenommen werden muß, daß er sich im nazistischen Bereich befindet. Bericht des Südwestfunks.
Kategorie: Rassismus
8. Mai: ehemaliger KuKluxKlan-Aktivist demonstrierte mit Nazis in Wiesbaden unter dem Schutz der Ordnungsbehörden
Zu den Nazis, die am 8. Mai 2010 in Wiesbaden gegen die USA demonstrierten, gehörte auch Roy A. Armstrong-Godenau, bis vor einiger Zeit Sprecher eines führenden KuKluxKlan-Kaders der USA. Das antifaschistische Jugendnetzwerk Wetzlar dokumentiert seine während der Demonstration geäußerten Ansichten. Nazis und US-Rassisten Arm in Arm unter dem Schutz des Ordnungsamts und der Polizei, die weder Kosten noch Mühen scheuten, solche Auftritte ohne antifaschistische Störungen möglich zu machen.
Wiesbaden: Antisemitismus und Rassismus unter Polizeischutz
Die USA als „entbiologisierte Multikultijauche“ –
Udo Pastörs am 8. Mai 2010 in Erbenheim unter Polizeischutz
Während der von der Polizei durchgesetzten Nazidemonstration am 8. Mai 2010 in Erbenheim hielt Udo Pastörs eine Rede, in der er eine Reihe von antisemitischen und anderen rassistischen Formulierung gebrauchte. Zwei Tage vor dieser Rede war er unter anderem wegen derselben und ähnlichen Formulierungen zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Polizei griff in Erbenheim nicht ein. Die Wiesbadener „Bildungswerkstatt Anna Segers“ hat dazu eine Pressemitteilung herausgegeben:
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Frankfurt: Gedenktafel für ermordete Roma und Sinti gestohlen
In einer Erklärung vom 8. Mai 2010 macht der Förderverein Roma e.V. darauf aufmerksam, daß eine Gedenktafel „verschwunden“ ist, auf der an die Vernichtung von Sinti und Roma während der Zeit des Nazifaschismus erinnert wird. Die Tafel war nach jahrelanger Auseinandersetzung mit dem Magistrat der Stadt am Stadtgesundheitsamt in der Braubachstraße angebracht worden. Hier hatten nach dem 2. Weltkrieg mit Eva Justin und Robert Ritter zwei maßgebliche NS-Rasseforscher Unterschlupf gefunden, die vor 1945 im Auftrag des RSHA mit „wissenschaftlichen“ Methoden die rassistische Vernichtung von Sinti und Roma vorbereitet und an ihr aktiv mitgewirkt hatten. Nach 1945 wurden sie zynischerweise von den Frankfurter Behörden genau in dem Bereich eingesetzt, der Wiedergutmachungszahlungen an Sinti und Roma zu bewilligen hatte. Nach dem dieser Skandal erst Anfang der sechziger Jahre (!) durch die Recherchen von Valentin Senger bekannt wurde, mußt Eva Justin das Stadtgesundheitsamt verlassen. Später wurde sie allerdings wieder beschäftigt – als Sozialarbeiterin auf dem Standplatz der Roma in Frankfurt-Bonames.
Der Förderverein Roma e.V. weist darauf hin, daß die Tafel bei Renovierungsarbeiten verschwunden ist und verweist in diesem Zusammenhang auf die Verantworlichkeit des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V.
Ermittlung wegen Volksverhetzung? Hans Jürgen Irmer (CDU)
Die zuständige Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU im Hessischen Landtag, Hans Jürgen Irmer, vermutlich wegen Volksverhetzung. Der sieht es locker und vermutet hinter allem eine kommunistische Verschwörung.
Irmer hatte vor kurzem etwas von islamischen Weltherrschaftsplänen schwadroniert und musste sich deshalb im Landtag entschuldigen. Daß der Islam die Weltherrschaft anstrebe, das könne man doch „überall lesen“ meint jetzt der Mann, der auch bildungspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist: Bericht auf mittelhessen.de
Da sieht man mal, was der so liest.
Moscheebaukonflikt? Griesheim ist nicht Hausen.
Im Frankfurter Stadtteil Griesheim wird sich mit aller Wahrscheinlichkeit ein Moscheebaukonflikt nicht wiederholen, wie er im Herbst 2007 in Frankfurt-Hausen zu erleben war. Das ist das wichtigste Ergebnis, das die etwa einhundert TeilnehmerInnen einer sehr ruhigen Veranstaltung des Griesheimer Bürgerveins mit nach Hause nehmen konnten. Es gibt mit Sicherheit noch viel zu tun, bis die Bilal-Gemeinde und der Marokkanisch-Islamische Kulturverein in sein neues Zentrum, eine umgebaute Lagerhalle, eingezogen sein wird. Aber es wird dabei sehr wahrscheinlich viel weniger turbulent zugehen als vor drei Jahren. Daran können auch die Reisekader der „Bürgerbewegung Pax Europa“ (BPE) wenig ändern, die mit einem Infostand sowie dem hessischen Landes- und Vizelandesvorsitzenden eingeflogen waren. Im Gegenteil. Sie sind, ähnlich wie Hübners BFF, derzeit eher isoliert.
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Staatsanwaltschaft Köln ermittelt wegen Beleidigung gegen „Politically Incorrect“
Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigt, gegen den Blog „Politically Incorrect“ wegen einer Strafanzeige (Beleidigung) zu ermitteln. Der „islamkritische“ Blog hatte einen der Sprecher der Anti-Nazi-Koordination als „Nazipfarrer„, der zum „Kreuzzug gegen Juden aufgerufen“ habe, beleidigt (Hintergrund). Der Artikel ist mit „Redaktion“ gezeichnet. Erfahrungsgemäß behauptet der Gründer des rechtspopulistischen Blogs, Stefan Herre, er habe damit nichts zu tun. Allerdings hat er wenigstens noch vor wenigen Monaten als zentrale Person von „Politically Incorrect“ fungiert. Und kürzlich bezeichnete er sich auf „Blaue Narzisse“ als denjenigen, der bei PI „den Laden zusammenhält„. Na dann.
Hans-Jürgen Irmer wieder in Hochform…
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und schulpolitische Sprecher der CDU im Hessischen Landtag, Hans Jürgen Irmer, konnte es mal wieder nicht lassen. In der Wetzlarer Neuen Zeitung verlautbarte er: „„Der Islam ist auf die Eroberung der Weltherrschaft fixiert“ und „Wir brauchen nicht mehr Muslime, sondern weniger“. Das heißt an anderer Stelle: „Gute Heimreise!“.
Janine Wissler (DIE LINKE) erklärte dazu: „„Die erneuten unerträglichen Äußerungen Hans-Jürgen Irmers über unsere Mitbürger muslimischen Glaubens sind purer Rassismus. Seine Parolen sind volksverhetzend, gefährlich und sonst nur bei der NPD zu finden.“ Inzwischen hat er sich entschuldigt. War ihm wohl nur so ausgerutscht. Die „Islamkritiker“ wissen ihm grinsend Dank.
20. April: geschlossene Gesellschaft – bizarre Kooperationen…
Die für den heutigen 20. April 2010 angekündigte Veranstaltung der „Deutsch-Israelischen Gesellschaft“ (DIG) und „Honestly Concerned“ (HC) „„Zeit zum Handeln – die iranische Bedrohung, Israel und Europa“ wurde ohne Angabe von Gründen abgesagt und soll nun am 18. Mai stattfinden, wiederum im Bürgerzentrum Bockenheim.
Sie war seit einiger Zeit von den islamophob-rasssistischen Abendland-SchützerInnen der „Bürgerbewegung Pax Europa“ (BPE) beworben worden – u.a. auf dem Blog „Die Grüne Pest„.
Es handelt sich dabei de facto um eine Form der Kooperation zwischen BPE, DIG und HC und nicht etwa, wie man wohlmeinend denken könnte, lediglich darum, daß BPE ungefragt für eine von ganz anderen Akteuren initiierte Veranstaltung wirbt: Pia Körner, hessische Landesgeschäftsführerin von BPE, arbeitet nach uns vorliegenden Informationen auch bei der DIG Frankfurt und bei HC mit. Hier gibt es also personelle Überschneidungen. Aber damit nicht genug. Weiterlesen „20. April: geschlossene Gesellschaft – bizarre Kooperationen…“
Am 20. April: „Bürgerbewegung Pax Europa“ trifft sich in Frankfurt
Die islamfeindliche und neu-rechte „Bürgerbewegung Pax Europa“ (BPE) will beziehungsreicherweise am 20. April im Frankfurter Bürgerzentrum Bockenheim eine Veranstaltung durchführen [update – korrekter müsste es heißen: sie bewirbt diese Veranstaltung durch eine organisationinterne Rundmail an ihre Mitglieder, s.u. – vgl. dazu auch die beiden ersten Kommentare]. Thema: „Zeit zum Handeln – die iranische Bedrohung, Israel und Europa“.
Nur zur Orientierung: BPE ist so rechts, daß es sogar Udo Ulfkotte zuviel wurde – der rechte Flügel dieser Truppe tendiert zur sogenannten „Pro“-Bewegung, deren Kölner Filiale immerhin Ralph Giordano sogar mal als „nationalsozialistisch“ bezeichnete. Mit von der Partie am 20. April: die prozionistische Medieninitiative „Honestly Concerned“ sowie die „Deutsch-Israelische Gesellschaft“ Frankfurt – eine auf den ersten Blick sehr seltsame Mischung. Beworben wird das Ganze auf dem einschlägig bekannten anti-islamischen Blog „Die Grüne Pest„. Ob bei der Veranstaltung vielleicht auch noch Frau Mina Ahadi auftaucht, kann ja überprüfen, wer sich dieses Schauspiel nicht entgehen lassen möchte: Dienstag, 20. April, um 19.00 Uhr, im Saalbau Bockenheim, Schwälmer Str. 28, 60486 Frankfurt.
