hessen aktuell, 07.08.2007: NPD-Chef muss ins Gefängnis
- siehe auch: „Volksverhetzung und Holocaustleugnung: Marcel Wöll (NPD) verurteilt, Gefängnishaft“
- Steckbrief Marcel Wöll (NPD, “Freie Nationalisten Rhein-Main”, “Gruppe Nationaler Sozialisten”)
… weitere Reaktionen in der Frankfurter Presse zur Verurteilung von Wöll,
- FR: „NPD-Chef muss ins Gefängnis„
- FR: „Kommentar von Joachim F. Tornau: „Auf allen Ebenen„
„[…] Dass ihn das Amtsgericht in Friedberg wegen Holocaustleugnung für vier Monate hinter Gitter sehen will, dürfte ihm in seiner Gefolgschaft eher Anerkennung einbringen. Warum sollten sich seine Kameraden auch von ihm abwenden? Schließlich hat er öffentlich ausgesprochen, was sie denken. Sollte Wöll jetzt trotzdem zurücktreten, dann nur, weil sich eine Partei aus dem Knast nicht so recht führen lässt.
NPD und rechtsextreme Szene werden den 24-Jährigen als Märtyrer feiern – das ist so sicher wie das „Sieg Heil“ im nationalen Schulungszentrum. Sollte man sich Prozesse gegen Rechtsextreme deshalb sparen? Sollte die Leugnung und Verharmlosung der nationalsozialistischen Verbrechen, wie verschiedentlich gefordert, nicht länger unter Strafe stehen? Auf keinen Fall: Der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Er muss auf allen Ebenen geführt werden. Dazu zählt auch die Justiz. Neonazis mögen den Gerichtssaal als Bühne missbrauchen können. Aber nicht ihre Zelle.“
- FAZ: „Rechtsextremismus: Hessens NPD-Chef soll ins Gefängnis„
- FAZ: „Kommentar von Jens Joachim: Nicht auf Bewährung„
„[…] Bislang hat sich der 24 Jahre alte Schreinergeselle wie ein Chamäleon verhalten. Bundesweit profilierte sich der aus der rechtsextremen Kameradschaftsbewegung stammende Wöll bei Kundgebungen und Demonstrationen mitunter auch als schlagkräftiger Organisator und Wortführer. Zunehmend trat er jedoch in den vergangenen Monaten als angeblicher Unterstützer von Bürgeranliegen auf und präsentierte sich zuletzt immer häufiger bieder und eloquent. […]
Die Maske des Biedermanns hat Wöll in den vergangenen Jahren schon häufiger fallengelassen. Wegen Körperverletzung mehrfach verurteilt, wurde dem zweifachen Familienvater vom Friedberger Amtsrichter sein inzwischen beträchtliches Vorstrafenregister wie ein Spiegel vorgehalten. Nachdem er bereits zweimal zu Bewährungsstrafen verurteilt worden sei, sei eine Änderung seines Verhaltens nicht zu erwarten, prognostizierte der Richter. Vor allem deshalb wurde Wöll wegen Volksverhetzung zu vier Monaten Haft verurteilt – ohne Bewährung. […]
Nicht bewährt hat sich die Strategie der Verteidiger, Wöll als unerfahrenen Politamateur darzustellen. Weil er bereits ausreichend politische Erfahrungen gesammelt habe, hätte er wissen müssen, dass er sich strafbar mache, hielt ihm der Richter vor. Als Staatsbürger hat Wöll sich bislang nicht bewährt.“


Schon klar, Dumpfbacke Wöll, für sich und die braunen Flachschippen alle demokratischen Freiheiten fordern und weit darüber hinausgehend die der Beleidigung, Hetze und Lüge, andere aber gewalttätig angreifen, die z.B. über die Lügen der Nazi-NPD aufklären wollen.
Keine Freiheit den Feinden der Freiheit!
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