Die Frankfurter Polizei und ein Teil der Medien, allen voran die FAZ, äußerte ohne Grund und Beweis wenige Tage vor dem NPD-Aufmarsch am 7. Juli einen üblen Verdacht. Demzufolge hätte „die Antifa“ selber einen Videoclip ins Netz gestellt, in dem eine lispelnde NPD-Aktivistin mit einem Molotow-Cocktail hantiert. Dieser Verdacht wurde auch von Polizeisprecher Linker in die Öffentlichkeit getragen – objektiv ein Entlastungsangriff zugunsten der NPD. Nun dürfte er denen, die ihn nach angeblicher „Antifa-Gewalt“ hechelnd äußerten, auf die eigenen Füße fallen.
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Kategorie: Medien, Presse
Radio X – Livemitschnitt mit Augenzeugin-Bericht vom 7. Juli über Nazi-Hetze und Nazi-Vermummung
„Dissi“ hat einen Livemitschnitt von Radio X vom 7. Juli (ganz klassisch „per Hand“ erstellt) in sein Blog dissidenz.olifani.de gestellt, dort kann der Bericht online im Stream unter dem Titel „nazi-demo: gepöbel gegen ‚judenstaat brd'“ (mp3-Datei) angehört werden.
Kamerad Wöll am 7. Juli mit eingeweichtem Zwieback besudelt
Eier, Tomaten und auch anderes flogen teilweise recht tief am 7. Juli und fanden bisweilen auch ihr Ziel in der Nazi-Demo. Am schmählichsten aber erwischte es den guten Kameraden Wöll mitten während seiner Rede, als er zweifellos in schneidigem Ton die ferneren Perspektiven der sogenannten „nationalen Revolution“ vor Leuten erörterte, die das sowie schon alles zum 18. Mal hören mußten: eine Dame im mittleren Alter trat vor, öffnete ihre Handtasche und bewarf Führer Wöll treffsicher mit einer Handvoll eingeweichtem Zwieback (der vermutlich wegen Konsistenz und Farbwirkung etwas anderes vertreten sollte, das besagter Antifaschistin in ihrer Handtasche zu transportieren selbst wegen Wöll in der Tat nicht zuzumuten gewesen wäre…).
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„Man konnte den Eindruck gewinnen, dass dieses Unternehmen als Übung für künftige Fälle von z. B. militanten sozialen Konflikten dienen könnte…“ – Polizei und Sicherheitsapparat proben den Aufstand
Der altgediente und -erfahrene Frankfurter Linke Heiner Halberstadt (DIE LINKE) berichtet aus seiner Sicht über den 7. Juli in Frankfurt. Bei dieser Gelegenheit weist er auf eine weitere mögliche Funktion des völlig überdimensionierten martialischen Polizeiaufgebots zum Schutz der dürftigen Nazidemonstration hin: Übung für den wirklichen Ernstfall. Dazu paßt auch die mehrfach belegte Beobachtung, daß – möglicherweise im Rahmen des sogenannnten Heimatschutzes – offenbar auch Bundeswehrangehörige am Einsatz teilnahmen: zumindest vom Flachdach der Kaserne am Industriehof wurde von Uniformierten, die augenscheinlich nicht der Polizei angehörten, gefilmt und fotografiert. Das war sicher wieder „Amtshilfe“ wie der berühmte Tornado-Aufklärer über Heiligendamm, oder?
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„Nicht die Nazis haben das Stadtbild Frankfurts heute beherrscht, sondern ihre Gegner…“ (HR)
Eine erste Presseschau am Abend des 7. Juli:
HR-Hessenschau vom 7. Juli:
„Ein Frankfurter Stadtteil im Ausnahmezustand… ‚Nicht die Nazis haben das Stadtbild Frankfurts heute beherrscht, sondern ihre Gegner… Gegen Mittag dringt eine Gruppe von dreihundert Protestierern auf S-Bahn-Gleise vor, sie sind unvermummt, suchen nicht die Konfrontation mit der Polizei.‘ […]
‚Blockierungen von Schienenverkehr, … Brände im Bereich der S-Bahnen, … das ist natürlich juristisch nicht in Ordnung, aber sie sind passiert, um zu verhindern, daß NPD-Demonstrationsteilnehmer hier nach Frankfurt kommen.‘
[Manfred Feist vom Polizeipräsidium Frankfurt]
„Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in Frankfurt am Main gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit demonstriert. […] Anlass der Kundgebung war eine Demonstration der rechtsextremistischen NPD, die mit rund 500 Teilnehmern am Nachmittag mit mehr als zweistündiger Verspätung startete. […] Mit S-Bahn-Blockaden hatten linke Gegendemonstranten die Anreise der NPD-Anhänger zunächst verzögert, rund 130 Linke wurden laut Polizei unter anderem bei Räumungen der Blockaden vorübergehend festgenommen. Zunächst war von 200 Festgenommenen die Rede gewesen. Am eigentlichen Startort der Demonstration war zum geplanten Startzeitpunkt (13.00 Uhr) kein Anhänger der rechtsextremistischen Partei angekommen, wie ein Polizeisprecher berichtete. Allein am S-Bahnhof Rödelheim hätten 200 Demonstranten vorübergehend die Bahnlinie blockiert, … Gewalttätige Auseinandersetzungen mit Angehörigen der Autonomen- und Antifa-Szene waren nach entsprechenden Aufrufen im Internet nicht ausgeschlossen worden, blieben aber zunächst aus.“
(FR-online.de)
„Mit Gleis-Blockaden haben linke Demonstranten die NPD-Kundgebung in Frankfurt erheblich behindert. Nur die Hälfte der angekündigten 1.500 Rechtsradikalen erreichte ihr Ziel. Bei einer Gegenkundgebung auf dem Römer verlangten mehrere Redner ein NPD-Verbot. Wegen der Blockaden konnte die NPD-Kundgebung im Frankfurter Stadtteil Hausen erst mit mehr als zwei Stunden Verspätung beginnen. […]
„Wir haben uns den Nazis in den Weg gestellt. Das Betreten der Gleise ist zwar vielleicht illegal, aber legitim“, sagte ein Sprecher der linken Gegendemonstranten.“
(hr-online)
„Linke Gegendemonstranten haben am Samstag in Frankfurt am Main einen Aufmarsch von Neonazis erheblich behindert. Nach Angaben von Augenzeugen kamen die Anhänger der rechten Szene nur mit Mühe zu ihrem Demonstrationsort in einem abseits von der Innenstadt gelegenen Industriegebiet. Grund waren zahlreiche Gleisblockaden von S-Bahn-Strecken durch Nazigegner.“
(FAZ.NET „Heftige Proteste gegen NPD-Aufmarsch in Frankfurt„)
Turbulente Sitzung des Stadtparlaments
Mitglieder der Anti-Nazi-Koordination und der neugebildeten Gruppe „Großmütter und Großväter gegen Faschismus“ (GuGge) haben sich gestern während der Stadtverordnetensitzung lautstark zu Wort gemeldet und Flugzettel gegen den Nazi-Aufmarsch in Richtung des NPD-Stadtverordneten Jörg „Werwolf“ Krebs geworfen.
NPD und Hans Riebsamen (FAZ) im Gleichschritt
Die NPD hat Strafantrag gegen Hans Christoph Stoodt gestellt und fordert von der Polizei, ihn über das Wochenende einzusperren. So weit, so witzig.
Daß aber Hans Riebsamen einen Tag später fast wörtlich aus dieser Pressemitteilung der NPD in der FAZ zitiert, ohne dies kenntlich zu machen (!), dürfte allerdings neu sein.
Oder man ist dem bislang einfach nur nicht auf die Spur gekommen.
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Frankfurter Rundschau fordert: Der Aufmarsch muß ein Desaster werden!
Die Frankfurter Rundschau traut Anti-Nazi-Koordination und Antifa-Gruppen viel zu: „Der Aufmarsch muss (…) zu einem Desaster für die Rechten werden. Die NPD darf danach keine Lust mehr haben, noch einmal nach Frankfurt zu kommen.“, so lautet ihre Hoffnung und ihr Auftrag an uns – ein Auftrag, der sich allerdings vornehmlich vor Ort erfüllen lassen wird.
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Am Samtag mit dem Handy zur Blockade – immer gut informiert…
Seit heute ist es möglich, ständig die aktuellen Infos der Anti-Nazi-Koordination auf das Handy zu bekommen: WAP macht’s möglich. Das ist natürlich besonders am Samstag interessant: die Anti-Nazi-Korrespondenten vor Ort sehen, hören und senden alles! Und die Kollegen in der Info- und Lage-Zentrale bekommen ständig Nachrichten von allen Sammel-und Blockadepunkten und üben schon das Schnelltippen… Dank an Web- und WAP-Master! (ACHTUNG! noch Probebetrieb)
- WAP-Seiten der Anti-Nazi-Koordination: www.wapank.de.ms
- optimierte Internet-Seiten für Mobiltelefone: www.ankmobil.de.ms
Polizeipräsident Achim Thiel: Was Gewalt ist, bestimme ich!
Wir haben es alle mehrfach gehört und gelesen: Polizeipräsident Dr. Achim Thiel warnt vor Gewalt. Was ist Gewalt? Von wem geht sie aus? Seit gestern wissen wir definitiv: Gewalt ist für Thiel ein Phänomen, das quasi seiner Natur nach von links ausgeht. Der Polizeipräsident hat ganz offenbar keinerlei Probleme mit der NPD. Das zeigt überdeutlich ein kurzer Dialog mit einem antifaschistischen Journalisten während einer Pressekonferenz am gestrigen 4. Juli, 10 Uhr im Polizeipräsidium vor der versammelten Presse: Weiterlesen „Polizeipräsident Achim Thiel: Was Gewalt ist, bestimme ich!“

